Düster, brutale und spannende Vergangenheit

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johanna_s Avatar

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Cover:
Wie auch Teil 1 des Buches ist der Titel "1794" schräg auf dem Cover platziert. Im Hintergrund der Zahlen befindet sich ein historisches Bild - vermutlich aus Stockholm. Auffallen tun auch die Blutspritzer auf der Zahl 4 und die blaue Farbe an den Enden. Das Cover ist ein echtes Highlight für mich und passt super zum ersten Band.

Buch:
Wie auch der Vorgänger ist "1794" in vier Abschnitte aufgeteilt, die auch hier nicht chronologisch erzählt werden. Das Buch ist eingeteilt in Winter 1794, Sommer 1794, Frühling 1794 und Herbst 1794. Auffallend ist diesmal, dass der erste Teil, Winter, in der Ich-Perspektive geschrieben wurde, alle anderen in der personalen Erzählperspektive.

Worum geht es?
Jean Michael Cardell steht wieder an der Stelle, wo er zuvor auch war. Die Ermittlungen rund und um die verstümmelte Leiche gaben seinem Leben einen neuen Sinn. Nun ist er in seinem trostlosen Alltag wieder am Boden der Tatsachen angekommen - bis eines Tages eine Frau vor ihm steht, deren Tochter Linnea auf grausamste Weise umgekommen ist, und das auch noch in der Hochzeitsnacht. Schnell steht der adlige Neu-Ehemann in Verdacht und wird in ein Irrenhaus eingewiesen. Doch die Mutter hegt Zweifel an dieser Geschichte und bittet Cardell um Hilfe. Wird er die Wahrheit herausfinden oder war es nur eine Fassade mit dem netten Ehemann? Seine Nachforschungen sind alles andere ungefährlich und er muss sich bewusst machen, was Stockholm für eine Stadt ist...
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Wie auch im ersten Band "1793" trifft der Leser hier wieder auf Jean Michael Cardell und begleitet ihn bei seinen Ermittlungen. Ebenso trifft man auch Anna Stina Knapp wieder.
Da "1794" auf seinem Vorgänger aufbaut, würde ich empfehlen, diesen zuerst zu lesen.
Der Schreibstil ist auch hier zum Teil ziemlich anspruchsvoll, aber auch atmosphärisch und bildlich. Der Roman ist definitiv nicht fürs Zwischendurch-Lesen geeignet! Trotzdem ist der Stil fesselnd, dass man das Buch nur noch schwer aus der Hand legen kann.
Zunächst lässt der Autor mit dem ersten Teil des Buches den Leser mit ein paar Fragen zurück, da der Teil aus der Ich-Perspektive eines einem zunächst noch Unbekannten erzählt wird. Sie bildet quasi eine Art Vorgeschichte. Ab dem zweiten Teil kommen die bekannten Figuren aus dem ersten Teil sowie ein paar neue Charaktere dazu. Man startet fast an derselben Stelle, wo man in 1793 aufgehört hat. Keiner der Charaktere ist gleich, jeder hat eine eigene, tiefe Persönlichkeit. Hierbei schreckt Natt och Dag auch nicht vor den grausamen Facetten eines Menschens zurück.
Die überwiegend depressive, ja auch grausame Grundstimmung zieht einen hier richtig in den Bann, dass man sich vorstellt, wie man gerade in den dunklen, verseuchten Gassen von Stockholm schleicht. Natt och Dag spart nicht an grausame Details und lässt den Leser damit bis zum Ende nicht einmal los.

Fazit:
Die Erwartungen nach dem ersten Band waren hoch - und sie wurden definitiv nicht enttäuscht. Spannend, fesselnd und grausam bis ins kleinste Detail. Definitiv eine gelungene Fortsetzung!