Spannender Nachfolger mit teilweise neuer Besetzung

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juno dean Avatar

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Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf die Reihe bzw. den Autor aufmerksam. Es ist das zweite Buch von Niklas Natt och Dag, das ich lese.

Wie finde ich Cover und Titel?
Cover und Titel passen für mich, es schreit den potenziellen Leser nicht an, aber gleichzeitig ist alles gesagt.

Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert in Stockholm im Jahr 1794. Die wieder sehr ausführliche Story ist logisch und kann durchaus so passiert sein. Sie ist anfangs verwirrend und dann spannend aufgebaut (Es wird die ganze Zeit angedeutet, dass etwas passiert ist, aber was?), hatte einige für mich überraschende Wendungen, spätestens bei der Auflösung. Wie schon im vorherigen Band, ahnt der Leser bereits in der ersten Hälfte, wer der Täter wohl ist und begleitet das Duo bei seinen Ermittlungen. Neben der Mordermittlung passiert aber noch sehr viel mehr.

Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um den 2. Teil einer Serie, und ich hatte keine Probleme, wieder in die Geschichte einzutauchen, ich war ja gleich angefixt und wollte wissen, wie es weitergeht. 1794 ist sicher auch ohne den Vorgänger lesbar, aber dann weiß man eben nicht, was Cardell und Winge (auch wenn es in diesem Teil nicht das Original ist) im Jahr zuvor durchgestanden und erlebt haben sowie die Vorgeschichten der beiden, auf die ja immer wieder Bezug genommen wird.
Der Schreibstil ist flüssig und trotz der stattlichen Seitenzahl zügig zu lesen, der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Sehr gut gefällt mir, dass der Roman zunächst in der Ich-Form von Erik geschrieben ist, man versucht sich gleich mit dem Protagonisten zu identifizieren und ist irgendwie näher dran am Geschehen. Später wechselt die Erzählperspektive, so bekommt man viel aus verschiedenen Sichtweisen mit. Allerdings verwirren die unmarkierten Zeitsprünge hin und wieder doch etwas.
Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen, vor allem das Leben und die sadistische Sklavenhaltung in der schwedischen Kolonie.

Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Es gibt ein sehr nützliches Personenregister am Anfang, neue Charaktere werden aber immer ausführlichst vorgestellt. Cardell und Winge haben echt Probleme, zueinander zu finden, da Cecil seinem Bruder wie ein Schatten folgt. Im Prinzip kämpfen sowohl Cardell als auch Winge mit ihren eigenen Dämonen.

Mein Fazit?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese.