Intelligenter Krimi mit starken Frauen in der Besetzung

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Leana Meister kommt gerade bei ihrer neuen Arbeitsstelle an, dem Kompetenzcentrum des LKA in Düsseldorf, als sie umgehend zusammen mit ihrer Stellvertreterin zu einem äußerst auffälligen Mord gerufen wird. Am Tatort erkennt sie, dass die Umstände auf eine Frau als Mörderin hinweisen. Trotz bester Ausstattung ihres Teams ist die Mörderin schneller als die Ermittler, es gibt einen weiteren Mord in Köln. Die Ermittler geraten in Zugzwang, denn es wird schnell klar, dass die Mörderin nichts mehr zu verlieren hat.
Mit Leana Meister hat Mia Winter eine Ermittlerin geschaffen, die privat Schiffbruch erlitten hat, aber beruflich höchst kompetent ist. Ihre besondere Fähigkeit, sich in die Gedanken ihrer Täterin einzufinden, treibt die Geschichte immer wieder voran. Sie schafft es andererseits auch, den Zickenkrieg mit ihrer Stellvertreterin in Griff zu kriegen. Als sich die beiden zusammengerauft haben, sind sie ein unschlagbares Team, das sich besonders gut ergänzt.
Das Buch beschäftigt sich unter anderem mit der Frage nach ungesühnten Fällen der Kriminalistik, und auch wenn es klar ist, dass Mord keine Antwort sein kann, bleibt der Gedanke, wie Vergeltung und Wiedergutmachung dann geschehen kann. Damit begibt sich die Geschichte auf eine philosophische Ebene, die jedoch dezent im Hintergrund bleibt. Denn im Zentrum des Geschehens bleibt die atemlose Jagd nach der Mörderin, nach ihrem Motiv und nach weiteren möglichen Opfern. Die Spannung, anfangs noch etwas langsam, nimmt zunehmend Fahrt auf und gipfelt im finalen und raffiniert konstruierten Show-Down. Ganz nebenbei ist es ein Krimi, der mehrere starke Frauen in den Mittelpunkt stellt. So nimmt es auch nicht Wunder, dass die entscheidende Szene lediglich von Frauen dominiert wird, der einzige teilnehmende Mann besetzt lediglich eine passive Rolle.
Ein äußerst intelligenter Krimi, den ich gerne weiterempfehle.