Meisterlich spannend

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mel.e Avatar

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"18 - Zahlen des Todes" ist ein meisterlich spannender Thriller, der meine Erwartungen voll erfüllt hat. Zwei Protagonisten die gegeneinander arbeiten und dennoch zusammenfinden. Mich hat es begeistern können, wie hier mit meinen Ängsten gespielt wird und die Vergangenheit einen Menschen derart beeinflusst, dass das Leben komplett aus dem Ruder läuft. "Janusmond" der Autorin konnte mich nicht so sehr faszinieren, wie es nun "18! Zahlen des Todes" es konnte, daher sehe ich eine komplette Steigerung und ein Höchstmaß an Spannung für den Leser.

Der Thriller liest sich rasant und die Täterin ist Leana Meister immer einen Schritt voraus. Mich hat im Nachhinein beschäftigt, dass Schuld nicht gesühnt wurde und Menschen einfach ihr Leben weiterführen ohne dafür einstehen zu müssen, ein junges Leben komplett zerstört zu haben. Durch die gemeinsame Tat der Männer die nun ihr Leben lassen müssen, ist ein anderes, welches voll von Träumen und Potential war, ausgelöscht und geprägt durch Ängste und Alpträume.Meine Frage ist: Ist dies wirklich möglich? Spricht unsere Gesetzgebung eine andere Sprache und lässt Menschen denen die Würde genommen wurde komplett im Stich und verschafft denen, die große Schuld auf sich luden ihr Leben weiterführen, obwohl sie einer jungen Frau das Schlimmste antaten, was ich mir vorstellen kann? Ist es richtig Selbstjustiz zu üben, da man sowieso nichts zu verlieren hat? Was hier richtig oder falsch ist liegt nicht in meinem Ermessen. In meinem Ermessen liegt eine gewisse Scham darüber, wie verkehrt die Dinge liefen und einer Frau angemaßt wird, Schuld an ihrer Situation zu sein. Es macht mich sauer, denn kein Mann hat das Recht sich zu nehmen, wozu ihm gelüstet.

Ich möchte "18 - Zahlen des Todes" sehr gerne eine Leseempfehlung aussprechen, obwohl das Maß mit dem gemessen wurde, um vergangene ungesühnte Taten zu bestrafen, wirklich widerwärtig und unangenehm zu lesen waren. Die Spannung die dieses erzeugte, war meisterlich in Szene gesetzt und hinterlässt oft einen bitteren Nachgeschmack. Die Profilerin Leana Meister ist sehr sympathisch, da sie Gefühle zeigen kann und dadurch wirklich authentisch wirkt. Sie trägt selbst ein Päckchen voller Ängste und Demütigungen, welches aber oberflächlich bleibt und wenig Raum einnimmt. Es sind wirklich die Morde, die hier fesseln konnten und nicht das Drumherum einer Ermittlerin. Meisterliche Spannung, die sich komplett durch den Thriller ziehen kann und wenig Schwächen gezeigt hat.