temporeicher Pageturner

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mrs-lucky Avatar

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„18: Zahlen des Todes“ ist ein sehr spannend verfasster und temporeicher Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.
Mia Winter ist das Pseudonym von Stefanie Koch, die unter diesem Namen schon erfolgreich einige Krimis veröffentlicht hat. Dieser Thriller bildet den Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe um die Ermittlerin Leana Meister und das Spezialistenteam vom LKA Düsseldorf.
Leana Meistert kehrt nach 18 Jahren aus Südafrika nach Deutschland zurück. Die berufliche Belastung hatte ihr psychische Probleme und Schlafstörungen verschafft, ihre Ehe ist gescheitet, ihre Töchter bleiben beim Vater zurück, als Leana ihre neue Stelle bei einer Spezialeinheit des LKA in Düsseldorf antritt. Sie ist kaum angekommen, als eine Mordserie die Truppe in Atem hält. Vieles deutet schnell auf eine Frau als Serienmörderin hin, was eine ungewöhnliche Konstellation ist. Die Täterin geht planvoll, intelligent und skrupellos vor und bringt selbst die exquisit ausgestattete Spezialeinheit an ihre Grenzen.
Mir hat die Mischung des Thrillers gut gefallen, hochtechnisierte Ermittlungsmethoden treffen auf Intuition und Bauchgefühl. Ein Täter ist nicht nur Täter, es wird auch beleuchtet, welche Umstände zu diesen extremen Handlungen führen. Auch der zwiespältige Einfluss der sozialen Medien bildet ein Thema des Thrillers, interne Spannungen innerhalb des Teams lockern die Geschichte auf.
Allerdings bleibt vieles an der Oberfläche und die Charaktere wirken auf mich in einigen Punkten nicht wirklich glaubwürdig. Insbesondere Leana Meister wird zwar als labile Persönlichkeit dar gestellt, tritt hier aber eher als knallharte Ermittlerin auf, so dass man ihr ihre Vorgeschichte nicht wirklich abnimmt. Die Methoden und Mittel der Spezialeinheit sind beeindruckend, einige Szenarien und Aktionen wirken aber überzogen und unglaubwürdig, der Showdown etwas zu effektvoll.
Cover und Titel sind zwar interessante Blickfänger, die Zahl 18 hat aber für die Geschichte eine viel geringere Bedeutung, als es Titel und Klappentext erwarten lassen. Insgesamt präsentiert sich der Auftakt zu dieser Reihe aber sehr vielversprechend, die Charaktere sind noch ausbaufähig. Ich werde mir den 2. Band „21: Zahlen des Todes“, der im Oktober erscheinen soll, auf jeden Fall vormerken.