Bedrückendes Zukunftsszenario

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schneespur Avatar

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„2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt“ von Noah Richter ist ein äußerst packender Thriller über die Klimakatastrophe.

Der Thriller zeigt auf, welche Folgen der Klimawandel für Deutschland und seine Natur konkret haben und insbesondere welche politischen Folgen dies nach sich ziehen könnte. Neben Ökö-Nazis, die die Macht ergreifen wollen, um die Natur zu erhalten und die Flüchlinge aus dem Land zu verjagen, ziehen religiöse Gurus Leute in ihre Sekte und die Guardians of Life beschließen, dass Warnungen vor dem Klimawandel nicht mehr ausreichen und suchen den CO2-Ausstoß auf eigene Weise zu reduzieren...

Der Thriller verfolgt die Handlungsstränge verschiedener Personen, die Handlung geht Schlag auf Schlag. Das Szenario, welches Noah Richter hier entwirft, ist umso bedrückender, da es auf unheimliche Weise realistisch wirkt und man als Leser*in den starken Eindruck gewinnt, dass es eigentlich gar nicht anders enden kann, wenn wir die Klimakatastrophe nicht rechtzeitig aufhalten.
Interessanterweise wird offen gelassen, in welchem Jahr die Geschehnisse stattfinden, aber letztendlich sind die im Thriller erzählten Ereignisse unabhängig vom Jahr, sondern nur abhängig von der Temperatursteigerung der Welt.
Nettes Detail: am Seitenrand findet sich eine Temperaturskala, die mit dem Fortschreiten der Handlung stetig ansteigt.

Kleine Abstriche gibt es aus meiner Sicht für die Charaktere, die mir teilweise zu wenig ausgearbeitet waren. So waren die Handlungen der Personen für mich leider nicht immer nachvollziehbar, sondern wirkten bisweilen etwas sprunghaft. Insgesamt aber ein starker Thriller, der vor allem durch die Tragweite seiner Thematik getragen wird.