Apokalypse Now

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Titel, Klappentext und Leseprobe zu diesem Umwelt-Roman oder Umwelt-Thriller? (ein Genre, das ich jetzt mal frei erfunden habe, vielleicht nimmt der Ullstein Verlag dieses auf) haben meine Erwartungen zwar nicht gerade übertroffen, aber dennoch gehalten, was sie versprochen haben: Eine sehr spannende und gut recherchierte Geschichte. Der fortschreitende Klimawandel wurde glaubhaft und nachvollziehbar thematisiert.

Der Autor hat Fiktion und Realität sehr geschickt und unterhaltsam verwoben und auf diese Weise ein düsteres Zukunfts-/Endzeitszenario entworfen. Als Leserin fühlte ich mich sehr angesprochen, auch wenn ich mich mit der kämpferischen Hauptprotagonistin Leela nicht unbedingt identifizieren oder anfreunden konnte. Das mag am Altersunterschied liegen. Wenigstens konnte ich ihrem Vorhaben folgen. Ich finde es jedenfalls nachvollziehbar, dass der Autor hier eine junge Frau gewählt hat, die ja noch ihre Zukunft vor sich hat und an ihre ungeborenen Kinder denkt. Diesen Ansatzpunkt fand ich sehr geschickt. Nicht alle Charaktere waren mir sympathisch, aber darum geht es auch nicht.

Gut gefallen hat mir zu Beginn vor allem, dass es verschiedene Erzählstränge gab, die dann im Laufe der Zeit zueinander fanden und dass der Autor die Zusammenhänge zwischen Politik und Industrie einfach erklärt hat. Als Theater- und Drehbuchautor sowie Umweltaktivist hat Noah Richter den bedrohlichen Klimawandel sehr gut kombiniert und umgesetzt, ohne dass ich mich von ihm belehrt fühlte. Ein wirklich sehr lesenswertes Buch. Ich kann mich hier also mit gutem Gewissen den Meinungen meiner Mitleser anschließen. Von mir gibt es daher vier Punkte.

Die 464-seitige Taschenbuchausgabe mit der EAN 978-3-548-06320-1 kostet 10,99 € und erschien am 1. Februar 2021 bei Ullstein.


© Inflorenzarin 01/2021