Das Matriarchat bin ich.

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Friederike Ortel verbindet zwei Bücher in einem. Sie erzählt von ihrer persönlichen Reise als Frau durch ihr Leben, ihrer Erfahrung mit dem Patriarchat und von ihrem „Urlaub vom Patriarchat“, einer Reise nach Juchitán in Mexiko und den Menschen, denen sie begegnet. Das Erste ist mit Fachinformationen verbunden, Theorien und Forschungsergebnissen und Diskussionen darüber. Es ist ein Sachbuch „Die Erforschung vergangener Gesellschaften geschieht nie losgelöst vom jeweils herrschenden Zeitgeist.“ Das Zweite berührt, vor allem dort, wo eigene Erfahrungen sich spiegeln. „Solange Frauen nicht wütend werden und ihre Wut nicht zulassen, können bestehende Machtstrukturen leichter aufrechterhalten werden. Aber Wut verschwindet nicht einfach. Sie brodelte unter der Oberflächer. Auch ich habe irgendwann angefangen, sie herunterzuschlucken und in mich hineinzufressen, anstatt sie laut rauszulassen. Ich war zehn oder elf Jahre alt […] heftige Kopfschmerzen. Mit 15 hörte ich auf, normal zu essen. In Kopfschmerzen, Hungern und nächtlichem Grübeln fand sie einen Weg, sich zu zeigen.“ Durch die Reise kommt sie an den Punkt:“ Meine Wut ist nicht grundlos da. […] Es ist so einfach und gleichzeitig so kompliziert. Ich bin das Matriarchat.“ Mit Friederike Oertel würde ich gern eine Eierschecke essen.