Eine Einladung zum Innehalten – klug, ehrlich, manchmal fordernd

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„Urlaub vom Patriarchat“ von Friederike Oertel ist ein Buch, das sich nicht nur im Titel wie eine Befreiung anfühlt. Das kräftige Orange des Covers, kombiniert mit tropisch-wilder Blumencollage, springt sofort ins Auge – und trifft den Ton des Buches gut: wild, weiblich, neugierig.

Oertel nimmt uns mit auf ihre sehr persönliche Reise hin zu einem neuen Verständnis vom Frausein – weg von gesellschaftlichen Prägungen, hin zu mehr Eigenmacht und Selbstreflexion. Dabei verknüpft sie ihre eigenen Erfahrungen mit fundiertem Wissen, feministischen Theorien und klugen Beobachtungen.

Diese Mischung ist bereichernd und inspirierend – manchmal aber auch herausfordernd zu lesen. An einigen Stellen hätte ich mir ein wenig mehr Raum für Emotion und Leichtigkeit gewünscht, statt dichter Faktenpassagen. Der Stil ist reflektiert, stellenweise essayistisch, aber durchweg persönlich und nahbar.

Gerade diese persönliche Perspektive macht das Buch für mich besonders. Man begleitet keine fiktiven Figuren – sondern die Autorin selbst auf einer sehr echten, ungeschönten und mutigen Reise. Das ist berührend und regt zum Weiterdenken an.

Für alle, die sich mit Rollenbildern, Gleichberechtigung und weiblicher Identität auseinandersetzen wollen – oder einfach anfangen möchten, sich selbst in einem neuen Licht zu sehen – ist dieses Buch eine spannende und wertvolle Begleitung.