Sollte JEDE*R lesen
Vielen Dank an vorablesen.de, dass ich "Urlaub vom Patriarchat – Wie ich auszog, das Frausein zu verstehen" von Friederike Oertel vor der Veröffentlichung lesen durfte.
Erwartet hatte ich einen Roman über eine Frau, die die mexikanische Stadt Juchitán besucht, um einem angeblich existierenden Matriarchat auf die Spur zu kommen. Bekommen habe ich eine spannende Mischung aus Roman und Sachbuch.
Wir begleiten eine junge Frau, die genug hat vom Patriarchat, von der ständigen Frage „Wann bekommst du Kinder? – die Zeit läuft!“ und von der gesellschaftlich vorgezeichneten Rolle der Frau. Sie beschließt, eine Auszeit zu nehmen, und reist nach Mexiko – dorthin, wo es angeblich eines der letzten Matriarchate der Welt geben soll. Dort beginnt ihre persönliche und gesellschaftliche Spurensuche.
Die Geschichte ist durchzogen von vielen informativen Passagen, Studien und Reflexionen über die Entstehung des Patriarchats, historische Einordnungen und die Frage, ob Matriarchate heute überhaupt noch existieren – und wenn ja, wie. Auch Themen wie Geschlechterrollen, Care-Arbeit und die strukturelle Unterrepräsentation von Frauen werden aufgegriffen.
Diese Mischung hat mir sehr gut gefallen. Da ich mich jedoch noch nicht lange bewusst mit diesen Themen beschäftige, war ich von der Informationsfülle teilweise überwältigt. Trotzdem kann ich dieses Buch wirklich jedem empfehlen – denn nur, wenn unser Blick geschärft ist, können wir etwas verändern.