Vom ersten bis zum letzten Satz spannend geschrieben

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pitty318 Avatar

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Friedericke Oertel fährt mehr oder weniger spontan in die Region des Isthmus nach Mexico. Die Region um Juchitan ist bekannt für ihre matriarchalische Gesellschaftsstruktur. Friedericke Oertel möchte erfahren, wie es sich anfühlt in einer nicht patriarchal strukturierten Gesellschaft zu leben. Sie übernachtet privat in einem kleinen Zimmer bei einer Familie und erhält Anschluss. Letztendlich bleibt sie insgesamt mehrere Monate, feiert Feste, stellt Fragen und versucht das Mysterium Matriarchat zu fassen.

Sie lernt die Feste, Rituale und die Einstellungen von Männern und Frauen kennen.
Zwischen den einzelnen Erlebnissen und Erzählungen aus dem Alltag werden im Buch interessante Informationen mit vielen Quellenangaben zu verschiedenen Themen ausführlich dargelegt und kontrovers diskutiert.
Die Autorin hat eine tolle Sammlung an Argumenten und Sichtweisen zusammengestellt.
Eine Literaturauswahl und eine Anmerkungsauflistung sind am Ende angefügt.

Insgesamt empfand ich das Buch sehr überraschend kurzweilig, außerordentlich spannend und unglaublich gut recherchiert. Bei diesem Thema befürchtete ich erst eine etwas trocknere Darstellung, was aber überhaupt nicht der Fall war.

Die Offenherzigkeit der Bewohner von Juchitan und die Buntheit ihrer Kleidung haben mich begeistert und angesteckt.
Ich kann das Buch für alle empfehlen, die sich mit dem Thema intensiv beschäftigen möchten.