Das Geheimnis von Katzenbrunn
Das Buchcover von "Finster" gefällt mir gut: Es wirkt gleichzeitig verstörend und düster. Dies wird unter anderem durch die schwarze und gelbe Farbe erzielt. Wir sehen die Rückansicht eines Jungen auf dem Fahrrad, welcher einsam in den Wald entschwindet. In Katzenbrunn verschwinden schon seit vielen Jahrzehnten hinweg immer wieder spurlos Kinder. Das lässt den mittlerweile pensionierten Hans Stahl nicht los und als erneut ein Junge vermisst wird, nimmt er eigenmächtig seine Ermittlungen wieder auf. In der Leseprobe wird aus verschiedenen Perspektiven berichtet. So beginnt der Thriller mit den letzten Minuten oder Stunden von Nikolaus Kämmerer. Da er sein Ende scheinbar spürt und sich diesem Schicksal scheinbar ohne Widerstand ergeben wird, lässt nicht kalt und wirft die Frage auf: Wieso? Auch die Schilderungen des Dorfjungen Oskar, berühren und schockieren zugleich. So befinden sich die Charaktere des Buches offenbar selbst mitunter in schwierigen Situationen. Das macht einerseits neugierig und betroffen. Ich will erfahren, warum der Ort Katzenbrunn so perspektivlos - gerade für die Kinder - erscheint und welches Leben sich hinter der Fassade verbirgt. Außerdem ist der Fall der vermissten Kinder an sich natürlich spannend: Warum geschieht das alles über so viele, viele Jahre hinweg immer wieder? Und können die Umstände dahinter bisher nicht aufgedeckt werden? Menger schreibt in einer sehr angenehmen Art, wodurch die involvierten Personen auch bereits zu Beginn greifbar wirken und Mitgefühl für diese aufgebaut werden kann.