Ende gut, aber nicht alles gut
Die hier erzählten Ereignisse beginnen vor 38 Jahren und entführen uns in das fiktive ländliche Katzenbrunn im Odenwald. Dieser trostlose Ort besteht aus achtzehneinhalb Häusern mit 50 dort lebenden Seelen. Das »berühmteste« Gebäude ist das Haus »Waldfrieden«, eine psychiatrische Klinik.
Damals haben die Uhren noch anders getickt. Das digitale Zeitalter war noch nicht eingeläutet. Um sich dieser Zeit anzupassen, benutzt der Autor Begriffe wie Kolonialwaren. Krankenschwestern beschreibt er ihrem Äußeren nach mit weißen Häubchen auf dem Kopf. Die gute alte D-Mark ist noch Zahlungsmittel. Das ist alles so weit in Ordnung und passt auch zu dieser Zeitrechnung.
Vier Jungen verschwinden nacheinander in unregelmäßigen Abständen spurlos und sind nie wieder aufgetaucht. Kriminalhauptkommissar Hans Jörg Stahl hat damals die Ermittlungen geleitet. Nach einem schlimmen Autounfall wurde er vorzeitig pensioniert. Sein Nachfolger Kleist hat die vermissten Jungen als ungelöste Kriminalfälle zu den Akten gelegt. Als zehn Jahre später der dreizehnjährige Nikolaus Kämmerer verschwindet, kehrt Stahl an diesen Ort zurück. Als Pensionär nimmt er wieder die Ermittlungen auf und möchte neben dem aktuellen Vermisstenfall unbedingt die Cold Cases von damals lösen. Keiner von den aktuellen Ermittlern weiß darüber Bescheid.
Merkwürdige Personen wohnen in dem kleinen Ort. Hier leben psychisch kranke Menschen außerhalb der Klinik, sowie Selbstmörder und Mörder. Der Autor hat sie so beschrieben, dass man sich gut ein Bild von ihnen machen kann. Gleich mehrere Personen kommen als Entführer der Jungs infrage. Jeder misstraut hier jedem. In diesem Punkt hat Menger vieles richtig gemacht, um die Spannung hochzuhalten.
Dass das Kaff eine düstere Stimmung offenbart, kommt gut herüber. Menger gelingt es mit der Beschreibung der einzelnen Dorfbewohner, dass man eine Abneigung gegen die meisten von Ihnen aufbaut. Gekonnt legt er verschiedene Spuren aus, die sich dann aber als Sackgasse erweisen. Die Figur des Hauptkommissars a.D. Stahl ist vielschichtig angelegt. Nicht alles davon hat mir gefallen.
Wir erfahren etwas über die Beweggründe des Täters, warum er die Kinder entführt hat. In den Kapiteln, die bspw. mit »Der Greifer«, »Oskar« oder »Tommi« überschrieben sind, wird das Leben dieser Figuren geschildert. Dabei erzählt »Oskar« in der Ich-Form.
Nach etwas mehr als der Hälfte wird deutlich, wer der Gesuchte, der sogenannte »Greifer« ist. Das nimmt der Handlung die Spannung weg. Es geht ab da nur noch darum, ob und wie man den Täter überführen kann.
Einiges war für mich zu klischeehaft. Die Wirtin des Landgasthofes »Zur Krone« ermittelt plötzlich an der Seite des ehemaligen Kommissars Stahl und beide kommen sich dabei menschlich näher.
Fazit:
Nachdem ich bereits »Angst« von dem Autor gelesen habe, stelle ich nun fest, dass »Finster« einen anderen Ansatz hat. Das finde ich mutig, da viele Autoren und Autorinnen nicht von einem einmal eingeschlagenen Stil abweichen.
Schreibstil und Plot konnte ich allerdings nicht mit dem Begriff Thriller in Einklang bringen. Für mich war es eher ein Kriminalroman, was aber keiner Negation entspricht.
Das Buch liest sich leicht und flüssig. Die kurzen Kapitel habe ich als angenehm empfunden.
Die Handlungsstränge haben auf mich konstruiert gewirkt. Positiv sollte man allerdings erwähnen, dass zum Ende hin alles ineinanderfließt.
Wie jemand schreibt und was er schreibt, ist immer auch eine Frage des Geschmacks. Leider hat das Buch meine Erwartungen nur teilweise erfüllt. Ich würde mir wünschen, dass Menger wieder zu seinem bisherigen Stil zurückkehrt. Ich vergebe drei Sterne.
Damals haben die Uhren noch anders getickt. Das digitale Zeitalter war noch nicht eingeläutet. Um sich dieser Zeit anzupassen, benutzt der Autor Begriffe wie Kolonialwaren. Krankenschwestern beschreibt er ihrem Äußeren nach mit weißen Häubchen auf dem Kopf. Die gute alte D-Mark ist noch Zahlungsmittel. Das ist alles so weit in Ordnung und passt auch zu dieser Zeitrechnung.
Vier Jungen verschwinden nacheinander in unregelmäßigen Abständen spurlos und sind nie wieder aufgetaucht. Kriminalhauptkommissar Hans Jörg Stahl hat damals die Ermittlungen geleitet. Nach einem schlimmen Autounfall wurde er vorzeitig pensioniert. Sein Nachfolger Kleist hat die vermissten Jungen als ungelöste Kriminalfälle zu den Akten gelegt. Als zehn Jahre später der dreizehnjährige Nikolaus Kämmerer verschwindet, kehrt Stahl an diesen Ort zurück. Als Pensionär nimmt er wieder die Ermittlungen auf und möchte neben dem aktuellen Vermisstenfall unbedingt die Cold Cases von damals lösen. Keiner von den aktuellen Ermittlern weiß darüber Bescheid.
Merkwürdige Personen wohnen in dem kleinen Ort. Hier leben psychisch kranke Menschen außerhalb der Klinik, sowie Selbstmörder und Mörder. Der Autor hat sie so beschrieben, dass man sich gut ein Bild von ihnen machen kann. Gleich mehrere Personen kommen als Entführer der Jungs infrage. Jeder misstraut hier jedem. In diesem Punkt hat Menger vieles richtig gemacht, um die Spannung hochzuhalten.
Dass das Kaff eine düstere Stimmung offenbart, kommt gut herüber. Menger gelingt es mit der Beschreibung der einzelnen Dorfbewohner, dass man eine Abneigung gegen die meisten von Ihnen aufbaut. Gekonnt legt er verschiedene Spuren aus, die sich dann aber als Sackgasse erweisen. Die Figur des Hauptkommissars a.D. Stahl ist vielschichtig angelegt. Nicht alles davon hat mir gefallen.
Wir erfahren etwas über die Beweggründe des Täters, warum er die Kinder entführt hat. In den Kapiteln, die bspw. mit »Der Greifer«, »Oskar« oder »Tommi« überschrieben sind, wird das Leben dieser Figuren geschildert. Dabei erzählt »Oskar« in der Ich-Form.
Nach etwas mehr als der Hälfte wird deutlich, wer der Gesuchte, der sogenannte »Greifer« ist. Das nimmt der Handlung die Spannung weg. Es geht ab da nur noch darum, ob und wie man den Täter überführen kann.
Einiges war für mich zu klischeehaft. Die Wirtin des Landgasthofes »Zur Krone« ermittelt plötzlich an der Seite des ehemaligen Kommissars Stahl und beide kommen sich dabei menschlich näher.
Fazit:
Nachdem ich bereits »Angst« von dem Autor gelesen habe, stelle ich nun fest, dass »Finster« einen anderen Ansatz hat. Das finde ich mutig, da viele Autoren und Autorinnen nicht von einem einmal eingeschlagenen Stil abweichen.
Schreibstil und Plot konnte ich allerdings nicht mit dem Begriff Thriller in Einklang bringen. Für mich war es eher ein Kriminalroman, was aber keiner Negation entspricht.
Das Buch liest sich leicht und flüssig. Die kurzen Kapitel habe ich als angenehm empfunden.
Die Handlungsstränge haben auf mich konstruiert gewirkt. Positiv sollte man allerdings erwähnen, dass zum Ende hin alles ineinanderfließt.
Wie jemand schreibt und was er schreibt, ist immer auch eine Frage des Geschmacks. Leider hat das Buch meine Erwartungen nur teilweise erfüllt. Ich würde mir wünschen, dass Menger wieder zu seinem bisherigen Stil zurückkehrt. Ich vergebe drei Sterne.