Spannend und temporeich

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stella08 Avatar

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Im scheinbar idyllischen Katzenbrunn gibt es nicht mehr als ein paar Häuser, den jährlichen Jahrmarkt und die psychatrische Klinik am Ortsrand. Der Schein trügt, denn seit 1986 werden im Dorf immer wieder Kinder vermisst, die nie wieder auftauchen. So auch aktuell, weshalb sich der ehemalige Kriminalkommissar Hans J. Stahl auf den Weg in die Idylle macht, um nach vielen Jahren endlich den Täter aufzudecken.

Der Thriller ist sehr atmosphärisch geschrieben und vermittelt eine düstere Stimmung, die im Dorf herrscht. Denn nicht nur verschwinden dort regelmäßig Kinder, auch andere Geheimnisse werden aufgedeckt. Eine perfekte Geschichte für die Herbsttage.

Besonders ist definitiv, dass die Kapitel sehr kurz sind und jeweils aus der Sicht von verschiedenen Dorfbewohnern geschrieben sind. Das hat für mich den Lesefluss von Zeit zu Zeit gestört und ich hätte die Geschichte lieber aus weniger Perspektiven erlebt, kann aber auch verstehen, warum der Autor dieses Mittel eingesetzt hat. Ich hatte zu Beginn alle zwei Minuten einen neuen Verdächtigen und es hat Spaß gemacht, mitzurätseln. Außerdem ist man so wirklich durch die Seiten und Kapitel geflogen.

Die Charaktere waren zum Teil sehr unsympathisch und undurchschaubar, das hat es für mich spannend gemacht, da man nicht wusste, wem man Glauben schenken kann.

Finster ist ein temporeicher Thriller, der mich auf vielen Seiten überrascht hat und war definitiv nicht mein letztes Buch von Ivar Leon Menger. Klare Empfehlung!