Spannender Thriller in den 80ern

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thomasitom Avatar

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Wow, damit hatte ich nicht gerechnet! Nach "Angst" war "Finster" der zweite Thriller von Ivar Leon Menger, den ich gelesen habe – und das Buch ist einfach so anders und so speziell, gleichzeitig aber auch so gut und spannend, dass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Dabei fand ich es anfangs gar nicht so leicht, in die Geschichte reinzukommen, da es sehr viele verschiedene Erzählperspektiven gibt. Als ich dann den Überblick über die verschiedenen skurrilen Charaktere hatte, war ich aber mitten im Geschehen und habe mitgerätselt, wer wohl der Greifer ist – denn so gut wie jeder in dem kleinen Dorf hat ein Geheimnis und ist damit verdächtig.

Gut gefallen hat mir der Schreibstil, der zwar etwas nüchtern, jedoch gleichzeitig auch sehr flüssig und atmosphärisch ist und einfach zu dem doch recht tristen Setting in Katzenbrunn und seinen seltsamen Einwohnern passt. Dank der kurzen Kapitel, des hohen Erzähltempos und der nostalgischen 80er-Jahre-Vibes bin ich nur so über die Seiten geflogen.

Und dann ist da noch dieser krasse Plot Twist, den ich absolut nicht habe kommen sehen. Ich musste tatsächlich auch noch einmal zurückblättern und einige Kapitel erneut lesen, weil ich das Gefühl hatte, dass das nicht sein kann. Aber nein, Menger hat es geschafft, mich mit seinem Schreibstil und der Konzeption seiner Charaktere aufs Glatteis zu führen. Große Klasse!

Auch das Ende konnte mich noch einmal überraschen und mir ist es eiskalt den Rücken heruntergelaufen. In Bezug auf die anderen Charaktere, die neben dem Greifer auch Dreck am Stecken haben, sind bei mir noch ein paar Fragen offen geblieben. Abgesehen davon hat das Ende aber super gepasst.

Insgesamt ist "Finster" ein spannender Thriller, der Spaß macht und dank der Cliffhanger und Plot Twists einige WTF- und Gänsehautmomente für mich hatte. Ich freue mich schon auf das nächste Buch von Menger. 🙂