Tief im Odenwald

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herbi.g Avatar

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Katzenbrunn, ein Dorf im Odenwald. Es ist Mai 1986. Auf einem Jahrmarkt verschwindet ein 13-jähriger Junge, und es ist nicht das erste Mal, das so etwas passiert. Seit Jahren verschwinden Kinder in dem kleinen Dorf. Der Greifer geht um. Kriminal- Kommissar a.D. Hans J. Stahl beschließt auf eigene Faust die Ermittlungen aufzunehmen. Schon beim letzten Fall, hat er ermittelt, bis ein Autounfall ihn stoppte. Er kehrt nach Katzenbrunn zurück, das vor allem durch eine psychiatrische Klinik bekannt ist. Während er den wenigen Spuren nachgeht, verschwindet der nächste Junge. Stahl läuft die Zeit davon.

Für mich war es ausschlaggebend, das Buch zu lesen, da der Thriller im Odenwald spielt, sozusagen vor meiner Haustür.

Der Autor Ivar Lron Menger versetzt den Leser zurück ins Jahr 1996. Überall spürt man die Auswirkungen der Katastrophe in Tschernobyl. Die Eissorten heißen Brauner Bär. Geraucht werden Mentholzigaretten. Zu essen gibt es Ravioli in Dosen. Menger vermittelt mit den Wirtshaus Szenen, dem Traktor auf der Straße, den Spaziergänger mit Hund, ein heimatlichen Gefühl im schönen Odenwald.
Doch der Schein trügt, im Ort geht das Grauen um, und Menger weiß genau, wie er dem Leser Gänsehaut verabreichen kann. Gekonnt nimmt er ihn mit in die Abgründe des menschlichen Verhaltens eines Psychopathen.
Ich musste das Buch in drei Tagen lesen, denn es raubte mit den Schlaf in den Nächten dazwischen. Es ließ mich Nachts noch einmal alles revue passieren und stellte mir die Frage "Wer ist der Greifer"
Finster ist ein Pageturner. Man muss ihn lesen und kann nicht damit aufhören, weil er hochspannend ist. Der Schreibstiel ist flüssig und hält den Leser in Bann. Die Kapitel sind kurz. Man bekommt von mehreren Seiten einen Ausblick auf die Geschichte.
Das Ende war überraschend, und ließ mich sprachlos zurück.
Finster ist ein Thriller, dem ich 5 Sterne gebe und jedem Thriller-Fan weiterempfehle.