Dunkle, nordische Atmosphäre mit einigen Längen

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bibliophil04 Avatar

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Nordische Krimis versprechen normalerweise nicht nur eine dunkle, düster-ergreifende Atmosphäre, sondern ziehen die Leser auch durch die detaillierte Beschreibung der Natur in den Bann. Auch bei "30 Tage Dunkelheit", welcher in Island spielt, hatte ich diese Atmosphäre erwartet und wurde etwas enttäuscht.
Hannah Krause-Bendix, eine Schriftstellerin, die ihren Angaben nach noch "richtige Literatur" schreibt, damit aber wenig erfolgreich ist, wird einen Monat lang nach Island geschickt, um dort ihr kühnes Versprechen einzulösen, in dieser kurzen Zeit einen Krimi auf Papier zu bringen. In der Idylle Islands passiert dann ein richtiger Mord, in dessen Aufklärung Hannah verstrickt wird und dessen Ereignisse sie sich neben isländischen Mythen als Romanvorlage bedient.
Leider dümpelt die Geschichte allerdings etwas vor sich hin, es passiert nicht wirklich viel und auch die immer wiederkehrenden, detailliert beschriebenen Szenen in der einzigen Bar im Dorf stellen irgendwann nur noch Längen im Roman dar. Positiv zu bewerten ist, dass ein Einblick in das Verlagswesen und die Buchbranche gegeben wird, der zwar nicht gerade positiv ausfällt, aber in einigen Bereichen sicherlich die Realität ganz gut abbildet.
Aus der ganzen Geschichte hätte man allerdings definitiv mehr machen können. Schade!