Eine Entscheidung, die das Leben umkrempelt

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jenvo82 Avatar

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Clementine hat ein für alle mal mit ihrem Leben abgeschlossen. Sie setzt sich noch eine Frist von 30 Tagen, um alle wichtigen Dinge nach ihrem Ableben zu regeln. Schließlich muss der Kater versorgt sein, der Ex-Mann beschwichtigt und sämtliche Störenfriede verbannt sein. Ihre Assistentin hat sie entlassen, damit diese endlich ihre eigenen Bilder malt. Ihren Seelenklempner hat sie auf Wiedersehen gesagt, ohne dass jemals zu wollen. Kurzum, sie wirft den gesamten Ballast ihres bisherigen Daseins ab, um sich auf ihr letztes, entscheidendes Ziel zu konzentrieren. Als schließlich die Antidepressiva im Klobecken verschwinden, ist sich Clementine sicher, sie hat die richtige Entscheidung getroffen. Aber noch sind die 30 Tage nicht vorbei und wahrscheinlich sieht dann alles ganz anders aus.

Der Schreibstil ist modern und zeitgemäß, lässt sich gut und schnell lesen (auch wenn die detaillierte Essensbeschreibung im Restaurant ein Lückenfüller war). Die gewählte Ich-Form lässt eine Identifikation mit der Hauptprotagonistin zu und ich denke es wird im folgenden Roman sehr gut beschrieben, wie sich das Leben auf Grund einer einmal getroffenen Entscheidung umkrempeln kann. Denn Clementines Problem scheint nach meinem ersten Eindruck vor allem ihrer Angepasstheit entsprungen zu sein. Einen Selbstmord rechtfertigt ihre Situation mitnichten, aber bei ihrer psychischen Vorbelastung scheint das für sie die einzige logische Konsequenz zu sein.

Ich würde sehr gerne mitlesen und bewerbe mich um ein Freiexemplar, denn es wäre interessant zu erfahren, warum die junge Frau in Pink, die fröhlich ihre Pumps schwingt, dann doch nicht in den Abgrund springt. Aber Katzen klettern bekanntlich auch lieber nach oben, als sich in unbekannte Tiefen zu stürzen...