Einfach Aussteigen

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melpomene Avatar

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Clementine hat einen Entschluss gefasst. Sie sieht nur noch einen Ausweg. Sie kann weder mit, noch ohne Medikamenten weiterleben. Nach einer jahrzehntelangen Depression und einer nicht allzu erfolgreichen medikamentösen Behandlung scheint ein Suizid die einzig vorstellbare Option für sie zu sein. Die etwas überspitzte Perfektion mit der sie ihr Ableben vorbereitet, wirkt ein wenig parodistisch und hinterlässt den Eindruck, dass sie es mit ihrem Plan doch nicht so ernst zu meinen scheint. Die von sich aus bedrückende Thematik wirkt durch den lockeren Schreibstil der Autorin, der hin und wieder von Galgenhumor gespickt ist, eher humoristisch als traurig. Die Handlung ist gut aufgebaut, wobei man oftmals den weiteren Verlauf vorhersehen kann. Durch die ICH-Perspektive fällt es besonders leicht sich mit der Protagonistin zu identifizieren. Es bleibt zu hoffen, dass der Roman durch die Aufarbeitung von Clementines Vergangenheit mehr Tiefe erhält. Wenn das Buch doch mit dem Suizid der Protagonistin enden würde, wäre ich allerdings sehr überrascht.