Buch zur selbstreflektiom

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lotta1104 Avatar

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Das neue Buch von Karin Kuschik wirkt auf den ersten Blick wie eine Einladung, mit sich selbst ins Gespräch zu kommen. Nicht mit viel Druck oder großen Versprechen, sondern mit Fragen, die nachklingen. Die Art, wie das Buch geschrieben ist, macht deutlich: Es soll kein Leitfaden sein, der sagt „So musst du es machen“, sondern eher ein Begleiter, der Impulse gibt, zum Nachdenken, Umdenken und kleinen Veränderungen im Alltag.

Besonders gefallen haben mir diese Aspekte:
• Die Fragen sind abwechslungsreich: Manche sind sanft und fordern „nur“ Reflexion heraus, andere provozieren — so, dass man plötzlich merkt, wie man tickt oder was einen bisher blockiert hat.
• Die Sprache scheint nahbar und freundlich zu sein. Kein überkandideltes Psychologen-Deutsch, sondern etwas, das man sich gut vorstellen kann, in seinen Gedanken, beim Spazierengehen oder abends mit einer Tasse Tee.
• Die Idee, durch Fragen Klarheit zu gewinnen, finde ich stark. Gerade weil wir oft denken, wir bräuchten Lösungen, während oft schon ein guter Blick aus der richtigen Perspektive hilft, O der Stein ins Rollen kommt.

Ein paar Dinge, die ich noch kritisch sehe oder bei denen ich gespannt bin, wie sie umgesetzt werden:
• Weil solche Bücher oft viele Fragen und Impulse bieten, besteht die Gefahr, dass man sich überfordert fühlt — also: Wie viel Raum und Anleitung gibt das Buch, diese Fragen wirklich zu „bearbeiten“? Gibt es Beispiele oder Impulse, wie man Antworten finden kann, nicht nur Fragen?
• Manche Fragen, so wie sie im Klappentext angedeutet sind („Wäre heute ein guter Tag, um zu sterben?“ etc.), sind sehr tief und könnten beim Lesen auch starke Reaktionen auslösen. Ich bin gespannt, ob das Buch gut vorbereitet auf solche Fragen und wie es mit möglichen inneren Widerständen umgeht.
• Ob die Balance stimmt zwischen Tiefe und Leichtigkeit: ein Buch wie dieses lebt davon, dass man einerseits aufgenommen wird, andererseits nicht erdrückt wird.