Das Glück beim Schopfe packen

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Jaqueline Kornmüller setzt ihrer Großmutter Lina in ihrem Roman ‘6 aus 49‘ ein Denkmal, zeichnet ihren Lebensweg, der in frühester Jugend von bitterer Armut geprägt war. Ihre Worte zur eigenen Vergangenheit waren deprimierend, denn sie wünschte tatsächlich niemanden einen derartigen Verzicht auf die grundlegendsten Dinge zum Überleben. Eine mutige Frau geht ihren Weg, packt kräftig an und eines Tages wird ihr Fleiß belohnt. Sie kann ihr eigenes Hotel bewirtschaften. Ein Traum, der noch vor nicht allzu langer Zeit unerreichbar erschien.
Lina ist eine gradlinige Frau, die sich nicht verbiegen lässt, die ihr Schicksal tapfer trägt und erträgt, die sich für Menschen in Not einsetzt und ihre Überzeugung auch unter dem Druck der Naziherrschaft niemals verrät. Ihre große Leidenschaft ist das Lottospielen, das sie mit großem Elan verfolgt und es hier tatsächlich zu kleineren und einem größeren Gewinn schafft. Dieses Glück bleibt ihr allerdings in der Liebe verwehrt.
Eingebettet in die historischen Ereignisse Bayerns um die Zeit des zweiten Weltkrieges, erzählt die Autorin episodenhaft mit zeitlichen Sprüngen und gedanklichen Einflechtungen. Das erfordert ein konzentriertes Lesen. Der Sprachstil ist eigenwillig, fast nüchtern, brilliert jedoch ebenso mit witzigen Stellen.