Ein Rückblick auf Großmutter Lina

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
annamagareta Avatar

Von

In ihrem Buch „6 aus 49“ blickt die in Wien lebende Regisseurin, Schauspielerin und Autorin Jacqueline Kornmüller zurück auf das Leben ihrer Großmutter Lina.

Die Großmutter der Autorin wurde 1911 in bitterer Armut geboren, die sie Zeit ihres Lebens prägte. In vielen kurzen Kapiteln – 49 auf 244 Seiten – erzählt Jacqueline Kornmüller einzelne Episoden aus dem Leben ihrer Großmutter Lina. Dabei merkt man, was für eine innige und besondere Beziehung die beiden gehabt haben und dass Lina eine wichtige Bezugsperson für Jacqueline war.
Die Erinnerungen werden aus der Ich-Perspektive der Enkelin erzählt. Es sind einzelne Episoden, die keinen direkten Zusammenhang haben aber insgesamt ein rundes Bild von Linas Leben ergeben.
Zentrales Thema ist das Glück. Glück hat Lina in ihrer Kindheit viel zu wenig gehabt, da die Armut groß war. Deswegen hat sie schon früh beschlossen, ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen und wird zu einer leidenschaftlichen Lottospielerin. Glück bedeutet aber für sie nicht nur ein Lottogewinn, sie sieht das Glück an vielen Stellen und versteht es zuzupacken.
Beruflich gelingt ihr das sehr gut, im Privaten leider weniger.

Sie eröffnet ein eigenes Hotel in Garmisch-Patenkirchen. In diesem Zusammenhang verwebt die Autorin historische nationalsozialistische Einflüsse in der Handlung.
Mich hat das Leben von Lina beeindruckt. Sie ist eine starke und beeindruckende Persönlichkeit.
Der Schreibstil von Jacqueline Kornmüller ist angenehm zu lesen. Kurze, greifbare Sätze wechseln sich mit poetischen Worten ab.

Ich habe dieses sehr persönliche Buch über die Beziehung der Autorin zu ihrer Großmutter sehr gerne gelesen. Es ist ein Blick auf ein außergewöhnliches Leben, der zeigt wie vielseitig Glück sein kann.