Tief Bewegend!

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ignazwrobel Avatar

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6 aus 49 ist ein tief bewegender, brilliant geschriebener Roman. Die Autorin findet Bilder, die sich einschreiben. Die Zeit, der zwei großen Kriege, das
Wirtschaftswunder, die erste Rezession, das Durchhalten, die Leidenschaft zu dem, was man macht im Leben, die Wichtigkeit und Besonderheiten von Freundschaften,
die Familie natürlich auch, aber mit einem gänzlich neuen, weiten Blick auf die Motive und die Möglichkeiten, die Abgründe und die Schönheiten. Das alles und wahrscheinlich noch viel mehr findet man in diesem kurzen und kurzweiligen Roman. Und natürlich das Glück, so lautet ja auch der Titel des Buchs. Es geht aber nicht um Lotto oder Zahlenfolgen, es geht im Grunde um den berühmten Flow, den die Hauptfigur findet, ohne in ihrer Armutsgefährdeten Kindheit die besten Voraussetzungen dafür zu haben, bemerkenswert wie die Einstellung zu einem Leben das Leben selbst definiert. Sie findet ihren Flow und lässt ihn nicht mehr los.
Das vielleicht Bemerkenswerteste ist aber die Sprache, die selbst von einem Flow geprägt ist, man hört nicht auf zu lesen, weil eins ins andere fliesst. Die Bilder sind nicht wortreich ausgemalt, man kann und muss zu allem eine eigene Interpretation finden, nichts ist auserzählt, was herrlich wohltuend und spannend ist! Und dann heissen die Personen auch noch so, dass man aus dem Lachen und Staunen nicht herauskommt! Es passieren viele helle und dunkle Dinge, man liest sich durch eine durch die Zeit bedingte Berg und Talfahrt und wundert sich über die Konstante, die es in diesem Leben zu geben scheint: das Glück oder das was die Autorin das Glück nennt: das muss vielleicht jede Leserin für sich entscheiden. In einem Nachmittag hab ich das Buch gelesen und ich werde es nochmal lesen. Und vielleicht dann nochmal.