Bogart Feeling

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buchlieberin Avatar

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Für mich wirkte Lee Crowe etwas aus der Zeit gefallen. Er nutzt durchaus modern e Ermittlungsmethoden und technische Gadgets, trotzdem sehe ich ihn vor meinem inneren Auge als Privatdetektiv mit den Schuhen auf dem Schreibtisch, wie in alten Filmen. Ich weiß gar nicht genau, wie dieser Eindruck bei mir erweckt wurde.
Lee macht schmutzige Ermittlungsarbeit für eine Anwalt, als er an einem Auto vorbeikommt und darauf die Leiche einer jungen Frau findet. Er macht geistesgegenwärtig ein paar Fotos und verkauft sie an die Presse. War das ein Selbstmord, Unfall, Mord? Die Polizei in San Francisco ist von Selbstmord überzeugt, sie glauben, die junge Frau hätte sich vom Dach des danebenstehenden Hauses gestürzt.
Lee wird von der sehr wohlhabenden und einflussreichen Mutter der toten Claire beauftragt um herauszufinden, was wirklich geschehen ist. Mit dem was dann kommt hatte ich wirklich nicht gerechnet! Die Hintergründe und die Auflösung des Todes: spannend und für mich nicht vorhersehbar.
Lee ist ein Typ der schon mal über Leichen geht, aber irgendwie wächst er mir trotzdem an Herz. Er gibt nie auf und versucht das aus seiner Sicht richtige zu tun. Halt wie Bogart in den alten Filmen…
Ic war etwas skeptisch bezüglich des Buches. Denn Kestrel ist hierzulande mit Fünf Winter bekannt geworden. Bin in alle Endlichkeit wurde bereits 2019 im Original veröffentlicht. Häufig sind diese nachträglich in Deutschland eingeführten Bücher nicht so gut. Doch dieses gefiel mir noch ein wenig besser als Fünf Winter. Sie spielen zu unterschiedlichen Zeiten, haben sehr unterschiedliche Themen, doch die „Helden“ in beiden Büchern sind sich charakterlich sehr ähnlich. Sie wären gute Kumpels geworden.