Atmosphärisch, düster, überraschend!

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melb2508 Avatar

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"Die Blaue Stunde" ist ein wirklich gutgeschriebener Thriller voller Atmosphäre. James Becker, Kurator in einem Museum und großer Fan der verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman, wird damit konfrontiert, dass in einer Skulptur der Künstlerin vermutlich ein menschlicher Knochen verwendet wurde. Um der Sache auf den Grund zu gehen, fährt James nach Eris Island und besucht Grace, die Nachlassverwalterin Vanessas und einzige Bewohnerin der Gezeiteninsel.
Was eine Gezeiteninsel ist, wusste ich vor Lektüre des Buches nicht. Das Setting hat mich auf jeden Fall abgeholt - einsam und düster ist das Leben auf einer solchen Insel bestimmt!
Wie ich es schon aus Girl on the train von Paula Hawkins kannte, sind die Personen authentisch gezeichnet - und es gibt viele Dinge, die anders scheinen, als sie sind, Konflikte zwischen den Protagonisten und vor allem - dunkle Geheimnisse!
Die Atmosphäre des Thrillers ist wirklich ein dicker Pluspunkt! Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit hat es mich total mitgenommen und ich liebte es wirklich, einzutauchen in diesen besonderen Ort, bei dem man fest sitzt, wenn Flut ist und nur zu bestimmten Zeiten die Wege benutzen kann.
Der Handlungsstrang ist absolut packend geschrieben und hat mich streckenweise kalt erwischt. Die verstorbene Vanessa wird durch Tagebucheintragungen und Briefe lebendig - und war mir durchaus sympathisch.
Grace ist ein absolut besonderer Charakter, der mich an Stephen Kings Dolores erinnerte.
Aber auch James Becker hat seine Geschichte - eine Dreiecksbeziehung, Unsicherheiten wegen seiner Herkunft und seinem Arbeitgeber.
Ich habe die Lektüre wirklich sehr genossen und kann das Buch uneingeschränkt empfehlen!