Obsessionen
Vanessa Chapman war eine bedeutende englische Künstlerin. Die letzten Jahre ihres Lebens lebte sie auf einer winzigen Insel in Schottland. Dort bewohnte sie das einzige Haus, zeitweise gemeinsam mit ihrer Freundin und Betreuerin Grace. Ihr Mann verschwand vor ein paar Jahren spurlos. Das macht die Entdeckung, das in einem ihrer Werke ein menschlicher Knochen verarbeitet wurde, umso interessanter und prekärer. Grace lebt immer noch auf dieser Insel, die nur zweimal am Tag bei Ebbe vom Festland zu erreichen ist. Sie wacht auch eifersüchtig über ihren Nachlass. Diverse Werke, Briefe und Tagebücher enthält sie dem Museum, dem Vanessa alles vererbt hatte, immer noch vor. Becker, ein Kenner von Vanessas Kunst und Kurator des Museums, wird von seinem Chef gebeten, Grace aufzusuchen und mit ihr zu verhandeln, endlich alles herauszugeben. Sein Besuch weckt allerdings schlafende Hunde auf. Grace hat so einige Geheimnissen, auch über Vanessa, die sie endlich mit jemanden teilen will.
Das Buch wirft einen sofort in die Handlung. Ein Besucher einen Ausstellung hat in einem von Vanessas Intallationen ein menschliche Rippe identifiert. Während noch überlegt wird, ob man das Werk auseinander nehmen soll um den Knochen zu testen, wird Becker, ein glühender Verehrer Vanessas, gebeten, Grace endlich dazu zu bewegen, ihren Nachlass freizugeben. Doch schon bald drosselt die Autorin spürbar das Tempo. Die Geschichte ist letztendlich ein Krimi, jemand starb und jemand anders war Schuld. Aber es ist auch gleichzeitig ein tiefgründiges Buch über menschliche Obsessionen und Kunst. Vanessa war eine besessene Künstlerin. Grace ist besessen von Vanessa und davon, ihrer Einsamkeit zu entfliehen. Becker ist ebenfalls besessen von Vanessa und von der unterschwelligen Furcht, das seine Frau immer noch interesse an ihrem Ex-Verlobten haben könnte, der gleichzeitig sein Chef ist. Jede Figur bekommt einen Hintergrund und eine eigene Persönlichkeit. Sympathisch ist niemand so wirklich. Die Atmosphäre des Buches ist düster, was auch nicht zuletzt an der leicht gruseligen Insel liegt, die klein und von schroffer Schönheit abgekapselt von dem Rest der Welt erscheint. Das Wetter ist rauh und ihre schwierige Erreichbarkeit macht sie umso mysteriöser und auch ein weniger sinister.
Wer einen kurzweiligen und spannenden Thriller erwartet, ist hier verkehrt. Paula Hawkins wurde bekannt mit einem Thriller. Danach besaß sie die künstlerische Freiheit, ihre nächsten Bücher etwas anders zu gestalten. Ihre Geschichten sind hochkomplex, voller vielschichtigen und unsympathischen Figuren und in einer eigenwilligen Erzählweise geschrieben. Genau das erwartet den Leser hier. Man muss sich auf diese etwas andere Geschichte, ihren langsamen aber einnehmenden Stil einlassen. Hawkins erzählt uns viel über Kunst und das Leben einer Künstlerin. Und sie lässt uns mal wieder in menschliche Abgründe blicken. Das einzige Manko ist das Ende. Es wirkt ihrgendwie unfertig und man bleibt etwas ratlos zurück. Davon abgesehen, ist der Autorin wieder ein ungewöhnliches Buch gelungen, nicht ganz so gut wie ihre beiden davor und erst recht nicht so wie "Girl On A Train". Aber immernoch etwas ganz anderes und eigenes. 3,5 Sterne.
Das Buch wirft einen sofort in die Handlung. Ein Besucher einen Ausstellung hat in einem von Vanessas Intallationen ein menschliche Rippe identifiert. Während noch überlegt wird, ob man das Werk auseinander nehmen soll um den Knochen zu testen, wird Becker, ein glühender Verehrer Vanessas, gebeten, Grace endlich dazu zu bewegen, ihren Nachlass freizugeben. Doch schon bald drosselt die Autorin spürbar das Tempo. Die Geschichte ist letztendlich ein Krimi, jemand starb und jemand anders war Schuld. Aber es ist auch gleichzeitig ein tiefgründiges Buch über menschliche Obsessionen und Kunst. Vanessa war eine besessene Künstlerin. Grace ist besessen von Vanessa und davon, ihrer Einsamkeit zu entfliehen. Becker ist ebenfalls besessen von Vanessa und von der unterschwelligen Furcht, das seine Frau immer noch interesse an ihrem Ex-Verlobten haben könnte, der gleichzeitig sein Chef ist. Jede Figur bekommt einen Hintergrund und eine eigene Persönlichkeit. Sympathisch ist niemand so wirklich. Die Atmosphäre des Buches ist düster, was auch nicht zuletzt an der leicht gruseligen Insel liegt, die klein und von schroffer Schönheit abgekapselt von dem Rest der Welt erscheint. Das Wetter ist rauh und ihre schwierige Erreichbarkeit macht sie umso mysteriöser und auch ein weniger sinister.
Wer einen kurzweiligen und spannenden Thriller erwartet, ist hier verkehrt. Paula Hawkins wurde bekannt mit einem Thriller. Danach besaß sie die künstlerische Freiheit, ihre nächsten Bücher etwas anders zu gestalten. Ihre Geschichten sind hochkomplex, voller vielschichtigen und unsympathischen Figuren und in einer eigenwilligen Erzählweise geschrieben. Genau das erwartet den Leser hier. Man muss sich auf diese etwas andere Geschichte, ihren langsamen aber einnehmenden Stil einlassen. Hawkins erzählt uns viel über Kunst und das Leben einer Künstlerin. Und sie lässt uns mal wieder in menschliche Abgründe blicken. Das einzige Manko ist das Ende. Es wirkt ihrgendwie unfertig und man bleibt etwas ratlos zurück. Davon abgesehen, ist der Autorin wieder ein ungewöhnliches Buch gelungen, nicht ganz so gut wie ihre beiden davor und erst recht nicht so wie "Girl On A Train". Aber immernoch etwas ganz anderes und eigenes. 3,5 Sterne.