Eine Bereicherung für die deutsche Krimilandschaft

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Quasi aus dem Nichts kam Sybille Ruge, als sie mit ihrem Krimidebüt "Davenport 180 × 90" gleich einmal auf die Krimibestenliste schoss, den Glauser-Krimipreis erhielt und sich auf Platz 3 des Treppchens des Deutschen Krimipreises 2022 wiederfand. Nun, zwei Jahre später, gibt es mit "9 mm cut" den zweiten Krimi aus der Feder Ruges, in dem sich ihre Erzählerin im Auftrag ihres K2 (Kunde 2) in die Schweiz begibt. Dort soll sie sich die wohltätige Stiftung "Interni" ansehen, in der die Geschäftsführer im Halbjahrestakt wechseln. Doch kaum dass die Protagonistin unter Pseudonym in die Schweiz reist, um einen genauen Blick auf das Geschäftsgebahren dort zu werfen, wird der letzte Geschäftsführer erschossen aufgefunden...
Sybille Ruge ist ein schneller, sprachlich wilder und mehr als direkter Thriller gelungen, der in das Milieu der Reichen in der Schweiz entführt. Man muss bei dieser verdichteten und temporeichen Sprache dranbleiben, um die Übersicht über die schnell geschnittene Handlung zu behalten. Wem dies gelingt, wird mit einem schwarzen Thriller in ganz eigenem Sound irgendwo zwischen Simone Buchholz und Kim Koplin belohnt, der die deutsche Krimilandschaft bereichert.