Sprachgewaltig

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abibliophobia Avatar

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Sprachgewaltig und stilistisch eigenwillig
Ruge ist bekannt für ihren scharfsinnigen, zynischen Erzählstil – und auch in 9mm Cut lässt sie keine Gelegenheit aus, mit Wortwitz und scharfsinnigen Beobachtungen zu glänzen. Ihre Protagonistin Eve ist eine toughe, aber verletzliche Ermittlerin, die sich in einem undurchsichtigen Geflecht aus Lügen und Intrigen zurechtfinden muss. Die Dialoge sind scharfzüngig, die Beobachtungen präzise und oft bitterböse. Die Autorin versteht es meisterhaft, die dunklen Seiten der Gesellschaft zu beleuchten und dabei stets einen kritischen Blick auf Machtstrukturen und Korruption zu werfen.

Die Handlung von 9mm Cut ist von Anfang an packend und lässt den Leser bis zum Schluss mitfiebern. Die Mischung aus Kriminalgeschichte und Gesellschaftskritik macht das Buch zu einer fesselnden Lektüre. Die satirische Schärfe, mit der Ruge die Welt der Stiftungen, des Kunstmarkts und der Wirtschaft darstellt, verleiht der Geschichte eine zusätzliche Dimension. Dabei bleibt die Spannung stets erhalten, und die Wendungen der Handlung sind sowohl überraschend als auch glaubwürdig.
Die komplexe Sprache und die dichte Erzählweise erfordern eine hohe Konzentration und überzeugen mich daher auf ganzer Linie.