Interessante Fantasy mit ein paar Schwächen

Der Anfang des Buches war sehr vielversprechend. Ich mochte, wie Vasalies körperliche Beschwerden thematisiert wurden. Man hat sowohl ihre Willenskraft gespürt, als auch die Verzweiflung, weil sie sich kaum auf den Beinen halten konnte. Im Laufe des Buches finden ihre Beschwerden zwar weniger Erwähnung und ich hätte mir mehr Plotrelevanz gewünscht, aber grundsätzlich mochte ich, dass die Autorin auf diese Art chronischen Erkrankungen thematisiert hat.

Die Handlung, eine Mischung aus Tanztraining und politischen Intrigen am Hof fand ich spannend. Ab und zu schienen mir die Motive der Hauptfigur aber etwas zu wankelmütig. Erst ist es Überlebenskampf, dann Rache, dann will sie andere retten.
Das Worldbuilding fand ich verwirrend und nicht immer ausreichend durchdacht, aber der Hauptort des Geschehens wurde sehr lebendig beschrieben. Insgesamt mochte ich den bildhaften, poetischen Schreibstil.

Leider hat mich die Romance nicht sehr begeistert. Ich fand auch die Charakterisierung des Love Interests fragwürdig. Sein Name - Anton - passt nicht zu seinem Hintergrund oder seiner dargestellten ethnischen Identität. Er verhält sich sehr eitel und arrogant. Auch wenn sich zum Ende zeigt, dass er gute Absichten hat, so mochte ich nicht, wie er Vasalie behandelt hat. Er hat sie z.B. ständig Mäuschen genannt und sie nicht ernst genommen, das fand ich abwertend.