Who even is the ship?

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kobina Avatar

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Der Einstieg in dieses Buch war für mich ehrlich gesagt etwas holprig – vieles ging sehr schnell und wirkte ein wenig gehetzt, fast so, als wollte die Geschichte unbedingt zum eigentlichen Schauplatz springen, ohne sich lange mit dem Weg dorthin aufzuhalten. Dadurch hat sie mich anfangs leider nicht komplett gepackt.

Aber: Die zweite Hälfte hat das Ganze ziemlich gut rausgerissen! Plot und Figuren wurden spürbar lebendiger und detaillierter, Intrigen und Machtspielchen traten in den Vordergrund. Eine facettenreiche Welt entstand, die ich gerne weiter erkunden möchte. Zu dem Zeitpunkt war ich davon überzeugt, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt – umso mehr überrascht war ich, als ich erfuhr, dass es nur eine Dilogie ist. Ein bisschen schade, weil man merkt, dass in der Welt noch SEHR viel Potenzial steckt.

Ein riesiges Plus gibt’s für die Hauptfigur: Eine Protagonistin mit einer Behinderung, die nicht magisch „geheilt“ wird oder plötzlich Superkräfte bekommt, sondern einfach sie selbst ist – stark, klug und realistisch. Das sieht man immer noch viel zu selten in Fantasybüchern.

Zum Thema Romance: Während des Marketings hieß es mal „Who even is the ship?“, und ja – das trifft es ziemlich gut. Obwohl man den ersten Mann ziemlich schnell als potentiellen Loveinterest ausschließen kann, bleibt die Frage doch noch eine ganze Weile bestehen. Trotz dass Liebe und Besessenheit Hauptmotivatoren der Handelnden ausmachen, bleibt es dabei aber in einem Rahmen, den man einfach genießen kann, ohne sich über zu viel Turtelei oder ähnliches ärgern zu müssen. Selbst JETZT bin ich mir noch nicht sicher, ob (und) wer am Ende an Vaselies Seite stehen wird.