Drachen, Magie und viele Namen

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seli6515 Avatar

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„A Fate Forged in Fire – Aus Flammen geboren“ von Hazel McBride lockt mit einer epischen Welt, starken Fantasy-Elementen und natürlich: Drachen! Das Setting ist eindrucksvoll, das einst von Frauen beherrschte Reich Tìr Teine, die Unterdrückung von Magie, und eine junge Schmiedin, die sich zur Königin aufschwingt. Und tatsächlich ist die Welt unglaublich detailliert, reich an Geschichte, und durchdacht bis in die kleinsten Feinheiten. Für Fans von High Fantasy mit komplexem Weltenbau gibt es hier viel zu entdecken.

Besonders gefallen haben mir die Drachen, das Magiekonzept und die politische Dynamik. Die Atmosphäre erinnert stellenweise an House of the Dragon mit Intrigen, Machtspielen und einer gewissen düsteren Schwere. Auch die Optik des Buches verdient Lob: Cover, Buchgestaltung und Kapitelzierden sind wirklich wunderschön und unterstreichen die epische Stimmung perfekt.

Leider konnte mich die Geschichte emotional nicht abholen. Die Namen und Begriffe waren teilweise so ungewohnt und zahlreich, dass ich oft aus dem Lesefluss gerissen wurde. Es fiel mir schwer, den Überblick zu behalten oder mich wirklich mit den Figuren zu verbinden. Aemyra ist zweifellos eine starke Protagonistin, aber ich bin mit ihr nie richtig warm geworden. Auch Prinz Fiorean blieb für mich eher unnahbar. Die Dynamik zwischen den beiden ist zwar konfliktreich und spannend angelegt, aber mir fehlte das gewisse Etwas, um wirklich mitzufiebern.

Unterm Strich bietet das Buch eine beeindruckende Welt mit allem, was das Fantasy-Herz begehrt: Drachen, Magie, Machtkämpfe. Wer komplexe Welten und politisch aufgeladene Fantasy schätzt, wird viel entdecken können. Für mich blieb es emotional jedoch zu kühl, die Figuren zu fern und die Handlung stellenweise schwer zugänglich. Drei solide Sterne für das Setting, die Ideen und die visuelle Gestaltung aber mit Luft nach oben, was Figurenbindung und Lesefluss angeht.