Fantasy Geschichte mit aktuellen Themen

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lynn253 Avatar

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In „A Fate Forged in Fire” kämpft Schmiedelehring Aemyra um den Thron ihres Reiches. Ein Land, in dem zunehmend Gläubige einer neuen Religion Einfluss geltend machen, um den Menschen ihre reaktionäre Weltvorstellung aufzuzwingen, will Aemyra zurück zu dem Matriarchat längst vergangener Zeiten zurückführen. Als Protagonistin ist sie stark, mutig, mitfühlend, aber stellenweise auch leitsinnig und impulsiv. Sie hat mir insgesamt sehr gefallen, auch wenn ich ihre Handlungen nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Insbesondere die Entwicklung der romantischen Beziehung zwischen Aemyra und ihrem eigentlichen Erzfeind, dem Prinzen Fiorean erschien mir stellenweise etwas gezwungen und abrupt. Das hat mir nicht so ganz überzeugt. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt darauf, wie es im zweiten Band mit den beiden weitergeht. Potential sehe ich da schon!

Gut gefallen hat mir auch, dass sowohl historische wie auch brandaktuelle politische und gesellschaftliche Themen eine große Rolle spielen. Beispielsweise erinnern die Verfechter der neuen Religion an die katholische Kirche des Mittelalters. Auf der anderen Seite sind Gleichberechtigung von Frauen- und Männern oder reproduktive Selbstbestimmung immer noch relevante Themen. Aemyra beharrt immer wieder darauf, dass Frauen das Recht haben, über ihren eigenen Körper und ihr eigenes Leben zu bestimmen – eine Botschaft, die auch in unserer Welt gehört werden sollte.

Die magische Welt, in der die Geschichte spielt, ist sehr beeindruckend. Vor allem die Drachen haben mir gut gefallen! In einem sehr komplexen Universum gibt es verschiedene Völker, Magien und eine umfangreiche Geschichte. Allerdings hatte ich teilweise auch Schwierigkeiten, einzelne Aspekte zuzuordnen. An einigen Stellen hätte ich mir ein bisschen mehr Kontext gewünscht. Beispielsweise ist mir nicht ganz klar geworden, wie genau das magische System eigentlich funktioniert. Positiv hervorheben möchte ich aber noch die Landkarte, die im Buch abgebildet ist. Diese hilft definitiv dabei der Handlung, vor allem dem Kriegsgeschehen, zu folgen.

Allerdings konnte ich mir bei Eigennamen von Personen wie Orten teilweise nur schwer vorstellen, wie diese ausgesprochen werden sollten. Das macht es für mich dann auch immer ein bisschen schwieriger, Figuren und Orte im Kopf zu behalten. Hier wäre für mich eine zusätzliche Legende zur Aussprache hilfreich gewesen.

Die Geschichte ist zweifellos spannend und es gibt ein paar unerwartete Wendungen. Mit dem Ende bin ich allerdings nicht so glücklich. Es ist für Aemyra ziemlich ernüchternd und ich hätte mir einen etwas positiveren Ausgang gewünscht. Hier hatte ich das Gefühl, dass mit dem Ende nochmal geschockt und so Neugier auf Band 2 geschürt werden sollte…

Zum Schluss noch eine kurze Warnung: einige Szenen sind ziemlich brutale – ich würde empfehlen, den Disclaimer am Anfang zu lesen.