Hat auch Drachen drin

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sago Avatar

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Bei so schön aufgemachten Büchern, wünsche ich mir immer besonders, dass der Inhalt mithalten kann. Leider war das für mich nicht der Fall.

"Als Aemyra allein war, holte sie den Dolch hervor und fragte sich, was um alles in Helas Schattenreich sie hier eigentlich tat."

Das habe ich mich tatsächlich manches Mal auch gefragt.

Immer wieder verblüfft hat mich auch das Worldbuilding. Die Fantasywelt ist schottisch inspiriert, bildet den Konflikt zwischen den alten Göttinnen und der christlichen Religion nach und ist manchmal ein ziemliches Mischmasch. Gekämpft wird mit Magie und Schwertern, aber gleichzeitig weiß man um Gebärmütter, Hormone und soziologische Begriffe ("Frauenbild"), wie in einer modernen Welt.

Aemyra stammt aus einem verborgenen Zweig der Herrscherfamilie. Anfangs werden auf jeder zweiten Seite ihre waldgrünen Augen erwähnt, denn die und ihre rotbraunen Haare sind Beweis genug. Auch wenn Aemyra zur Königin ausgebildet worden sein soll, merkt man es ihr eigentlich nicht an. Sie hat Feuermagie und beginnt plötzlich stets zu sagen, sie sei Königin. Ihr Charakter ist wirklich sehr simpel angelegt und ich konnte weder Sympathie noch großes Interesse für sie entwickeln.

Ihr Gegner und love interest Fiorean stammt aus dem patriarchalichen Zweig der Familie. Die will den Thron natürlich nicht freiwillig räumen.

Drachen gibt es auch, aber selbst die konnten mich hier nicht richtig packen. Irgendwie fehlte mir da Tiefe und Individualität. Immerhin haben die Drachen ein paar tatsächliche Auftritte, anders als die Chimären, die bloß ein paar Mal erwähnt werden.

Das Ende hielt immerhin eine überraschende Wendung bereit, die zum zweiten Teil überleitet.