Ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halten soll

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praja Avatar

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Also der Schreibstil ist flüssig und an sich sehr angenehm zu lesen.
Es gibt aber einiges was mich stört: zuerst einmal wird die ganze zeit davon geredet dass zitronensäure ein funktionierendes Verhütungsmittel ist und ich stelle mir gerade die ganzen 13 Jährigen Kinder vor, die das ausprobieren. Ganz schwierig.

Aber da ich ja jetzt kein Korintenkacker sein möchte, befasse ich mich doch mal mit dem Charakterbuilding. Die Protagonistin Freya fühlt sich mir irgendwie fremd an. Ich finde ihre Emotionswelt wurde zu wenig beschrieben und man kann ihre Situation und ihre Entscheidungen eigentlich nur nachempfinden, weil alles sehr plump und auf einem niedrigen Standard passiert.
Wo ist die Erklärung, wieso weshalb warum sie so empfindet? Sie trifft einen Fremden am Fluss ist ist plötzlich absolut angegeilt. Er anscheinend auch. Er will ihren Ehemann töten um sie ins Bett zu bekommen. Wahrheit, oder nur scherzhaftes flirten?
Es ist alles irgendwie plump und passiert zu schnell. Man hat keine Zeit mit dem Charakter mitzufühlen oder sich Gedanken darüber zu machen, woher dieser Hunger nach etwas Fremdem anscheinend kommt.
Auch wird ihre Fähigkeit irgendwie von jetzt auf gleich in wenigen Seiten plötzlich beschrieben, aufgedeckt und ist dann einfach da.

Also besonders als Start finde ich, hätte man da besser einleiten können.

Trotzdem gingen die Seiten aufgrund des ansonsten sehr angenehmen Schreibstils schnell rum und ich mag das Nordische Setting sehr.
Ich hab so sehr die Hoffnung, dass sich in dem Buch mehr verbirgt, als gerade ersichtlich ist.