Eine faszinierende Welt mit kleinen Schwächen!

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wauwuschel Avatar

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Der Roman entführt uns in eine düstere, magische Welt voller nordischer Mythologie, rauer Wikingertraditionen und göttlicher Prophezeiungen. Die Protagonistin Freya, eine scheinbar einfache Ehefrau eines Jarls, entdeckt in sich eine mächtige Magie, die sie ungewollt in ein Schicksal verstrickt, das größer ist als sie selbst. Deswegen wird sie zum zweiten Mal zwangsverheiratet und muss sich mit den Jarls und Königen herumschlagen. Zwischen Machtkämpfen, Göttern und Kriegern muss sie ihren eigenen Weg finden – begleitet vom charismatischen Krieger Bjorn, der mehr in ihr sieht als nur ein Werkzeug der Götter.

Vorab, die Farbwahl des Covers und des Buchschnittes gefällt mir sehr gut, das Bild an sich ist leider nur in Ordnung. Besonders faszinierend ist die Welt, die Jensen erschafft: rau, mystisch und durchzogen von nordischen Legenden. Die Atmosphäre ist düster und brutal, aber gleichzeitig auch voller Magie und Tiefe. Die Einbindung der nordischen Mythologie ist gelungen und verleiht der Geschichte eine epische Note. Man spürt das Salz des Meeres, das Feuer des Krieges und den Fluch der Götter auf jeder Seite.

Die Beziehung zwischen Freya und Bjorn ist eine der großen Stärken des Buches. Ihre Verbindung entwickelt sich glaubhaft und mit einer gewissen Zartheit, die einen Kontrast zur brutalen Welt um sie herum bildet. Ihre Liebesgeschichte ist süß, ohne kitschig zu wirken, und trägt viel zur emotionalen Tiefe des Romans bei. Zwar sind die Nebencharaktere ein wenig flach und kommen teilweise zu kurz, aber Bjorn mit seiner traumatischen Vergangenheit stiehlt sich in mein Herz und ich bin voll für dieses Liebespaar.

Freya selbst hat mich zu Beginn sehr überzeugt: stark, klug und mit einem klaren Willen. Leider verliert sie im Verlauf der Handlung etwas von dieser Eigenständigkeit. Ihre Entwicklung bleibt hinter den Erwartungen zurück, was schade ist, da sie großes Potenzial hat, eine wahrhaft beeindruckende Heldin zu sein.

Die Kämpfe sind dynamisch und mitreißend beschrieben, doch insgesamt fehlt es dem Buch etwas an Spannung. Die Geschichte plätschert stellenweise dahin, ohne echte Höhepunkte oder überraschende Wendungen. Hier hoffe ich auf deutlich mehr Tempo und Dramatik im zweiten Band. Der rote Faden zieht sich durch das Buch, was ihm auch die vier Sterne verleiht, aber es fehlt das Stück Spannung und Action zum fünften Stern, was ein wenig schade ist.

Insgesamt ist !A Fate Inked in Blood“ ein starker Auftakt mit faszinierender Welt und liebenswerten Charakteren. Trotz kleiner Schwächen macht das Buch Lust auf mehr – besonders für Fans von Mythologie, Vikings und Romantasy.