Mein (bisheriger) Lieblingsband dieser Wohlfühlreihe! (4,5 Sterne)

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Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
An den Covern der „Cherry Hill“-Reihe gefällt mir besonders gut, dass sie auf den ersten Blick relativ identisch aussehen, sich bei näherem Hinsehen dann aber durch winzige Details unterscheiden.
Am offensichtlichsten ist dabei die verschiedene Highlight-Farbe, hier ein etwas dunkleres Flieder. Ich glaube zwar, dass das Flieder etwas besser zu Lilacs Geschichte („lilac“ = „flieder“) gepasst hätte und das rot von „A Place to Grow“ (Lilacs Geschichte) vielleicht besser auf Magnolias Buch (Magnolien sind rosa) gepasst hätte. Aber das ist nur eine winzige Kleinigkeit, die einer Perfektionistin auffällt und die am Ende keine große Rolle spielt. :D
Wie auch schon bei den beiden Vorgängern ist die vordere Innenklappe des Buches mit einer Aquarellzeichnung und der Definition von „Magnolia“ sowie einer Charakterbeschreibung von Maggie verziert, die eine tolle Ergänzung zur Buchgestaltung sind. Auch die einzelnen Kapitelüberschriften sind wieder mit den Blumen des Covers geschmückt und tolle Hingucker im Buch.


Meine Meinung:
„A Place to belong“ ist definitiv mein Lieblingsband der Reihe!!!! 🥰
Vermutlich liegt das daran, dass ich überhaupt keine Erwartungen an diese Geschichte hatte. Zwar kennt man einen Großteil der Figuren durch die Vorgängerbände natürlich schon und auch das Setting ist bekannt.
Maggie tritt hier jedoch das erste Mal auf, was als Protagonistin in einer fortgesetzten Reihe eher ungewöhnlich ist. Man erwartet in Reihen wie dieser ja normalerweise, dass eine Figur, die bisher nur am Rande eine Rolle gespielt hat, ihre Bühne bekommt. Maggie ist jedoch eine völlig neue Figur und noch ein komplett unbeschriebenes Blatt. Bevor ich das Buch das erste Mal geöffnet hatte, wusste ich überhaupt nicht, wie ich sie in das bisherige Geschehen einordnen sollte und welche Rolle sie auf Cherry Hill spielen könnte.
Vermutlich ist diese fehlende Erwartung mit ein Grund, weshalb mir der dritte Band wesentlich besser gefallen hat als sein Vorgänger, an den ich, wie aus meiner Rezension hervorgeht, ja mit zu hohen Erwartungen herangegangen bin.

Aber auch Maggie trägt einen wesentlichen Teil dazu bei! Ich konnte mich auf Anhieb gut in sie hineinversetzen und hatte sofort einen Bezug zu ihr. Zwar hat sie einen völlig anderen Hintergrund als ich und sie geht an Konflikte auch ganz anders heran als ich, aber die Autorin schafft es hervorragend, Maggies Gedankengänge und Gefühle zu transportieren. Auch wenn sie oft andere Entscheidungen trifft, als ich es in ihrer Situation tun würde, bin ich zu keinem Zeitpunkt etwa genervt von ihr. Dagegen sind ihre Handlungen und ihr Verhalten nachvollziehbar, logisch und passen zu ihrem Charakter. Man versteht, weshalb sie handelt, wie sie handelt, und wieso sie sich dagegen entscheidet, eine offensichtliche Entscheidung und stattdessen eine solche zu treffen, die ihre Geheimnisse noch größer und prekärer erscheinen lassen.

„Unsere Lippen bewegten sich wie in Zeitlupe aufeinander zu, und als sie sich trafen, war es wie ein Feuerwerk.“ (S. 155/336)


Das Ganze reizt die Autorin dann aber auch nicht aus.
Zwar haben mich die Geheimnisse, die Maggie vor den McCarthys hat, immer ein bisschen gestört (bin ein großer Verfechter von Klartext), aber insgesamt hat sich das trotzdem nicht besonders negativ auf meine Bewertung ausgewirkt, da die Autorin die Konflikte gut und mit nicht mehr Drama als nötig gelöst hat, und sie sich im Ganzen gut in die Geschichte einfügen. Sie trifft genau den richtigen Zeitpunkt für einen Richtungswechsel, wodurch die Handlung an Schwung gewinnt und nicht auf der Stelle tritt.
Das zeigt nur, dass Lilly Lucas ihre Figuren und ihre Geschichte im Gesamten gut kennt und weiß, wann es Zeit für ein Umschwenken ist.

Als ich erfahren habe, dass es im dritten Teil um Maggie und nicht, wie vermutet, um Poppy geht, war ich tatsächlich etwas enttäuscht. Poppy zählt nämlich seit dem Auftakt zu meinen Lieblingsfiguren der „Cherry Hill“-Reihe und ich freue mich sehr auf ihre Geschichte!
Allerdings hat Maggie mich hier doch sehr positiv überrascht, und im Nachhinein ist die von der Autorin gewählte Reihenfolge sehr sinnvoll, denn vor allem auch für Poppys Entwicklung war „A Place to Belong“ nicht unwichtig.

Damit komme ich im Übrigen zu einem weiteren Aspekt, mit dem die „Cherry Hill“-Reihe glänzen kann: Die bereits bekannten Figuren spielen auch weiterhin eine Rolle und vor allem die Schwestern gewinnen dabei, auch wenn sie nicht mehr oder noch nicht Protagonistin sind, stets an Substanz und Charaktertiefe. Hier merkt man das eben, wie gesagt, insbesondere an Poppy, die, obwohl sie hier „nur“ eine Nebenrolle hat, neben Maggie die größte Charakterentwicklung durchlaufen hat, aber auch June und Lilac bekommen ihre Momente. Besonders gefreut hat mich, dass hier auch die Mutter der Mädchen, Carol, etwas mehr im Rampenlicht steht als bisher.


In Bezug auf Flynn bin ich hingegen etwas ernüchtert, aber das ist so ähnlich ja bereits bei Bo und vor allem bei Henry gewesen.
Zwar ist Flynn durchaus sehr sympathisch, und man bekommt auch den einen oder anderen Einblick in seine Vergangenheit, aber neben Maggie bleibt er sehr blass und es bleiben hinsichtlich seines Charakters einige Fragen offen. Hier hätten dem Buch ein paar Seiten mehr und einen etwas detaillierteren Blick auf das, was er erlebt hat, sicher gutgetan.

Seine Chemie mit Maggie ist jedoch ab dem ersten Zusammentreffen spürbar und sorgt zwischendurch für einiges Kribbeln.

„‚Sorry, ich musste noch…‘
Ich sah so schnell über meine Schulter, dass ich mir fast den Nacken verriss. Aber der Schmerz war vergessen, als ich in Flynns Gesicht blickte.
‚… was erledigen‘, führte er seinen Satz zu Ende. Wie erstarrt sah er mich an. Nur seine Augen bewegten sich, huschten kurz an mir hoch und runter und blieben für eine Nanosekunde an meinen Lippen hängen.“ (S. 115/336)


Fazit:
Cherry Hill gehört mittlerweile zu meinen liebsten Wohlfühlorten, und das hat „A Place to Belong“ wieder mal nur bestätigt. Stelle mir die Farm mit den Pfirsichbäumen, dem Bach und natürlich die Baumhäuser so idyllisch vor, würde den Ort so gerne mal selbst besuchen! 😍
Was das Buch aber zu meinem Lieblingsteil macht, sind ganz klar Flynn und Maggie. Flynn lernt man bereits in den beiden Vorgängerbüchern kennen, Maggie tritt hier zum ersten Mal auf. Beide haben von der ersten Sekunde an eine tolle Chemie miteinander und auch einzeln habe ich sie gerne begleitet. Neben Maggie, die ich von der ersten Seite an ins Herz geschlossen habe, bleibt Flynn jedoch etwas blass.
Auch die Geheimnisse, die Maggie vor den McCarthys hat, haben mich immer ein bisschen gestört (bin ein großer Verfechter von Klartext), aber insgesamt hat die Autorin die Konflikte gut und mit nicht mehr Drama als nötig gelöst. Vor allem für Poppys Entwicklung war der Plot dieses Buches wohl auch wichtig, weshalb ich mich insbesondere nach dem letzten Absatz jetzt riesig auf ihre Geschichte freue! 💖
4,5/5 Lesehasen.