Arg konstruierte Geschichte, die allein durch das schöne Setting lebt

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leseratte_vorablesen Avatar

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»A Place to Love« ist der erste Band der neuen New-Adult-Reihe der Bestseller-Autorin Lilly Lucas rund um die »Cherry Hill«-Farm, eine Obstplantage in Colorado, und um die drei ungleichen McCarthy-Schwestern, die diese Farm im Familienbesitz betreiben.
Ich fühlte mich inhaltlich sehr stark an die "True North"-Reihe der Autorin Sarina Bowen erinnert, die ebenfalls auf einer Obstfarm in Vermont, die von einer Familie betrieben wird, spielt.
Dieses idyllische Setting ist allerdings für mich auch der große Pluspunkt der Geschichte. Ich konnte mir die Pfirsichplantage und das Kleinstädtchen rundum, ja sogar die biederen machohaften Kleinstädter sehr bildlich vorstellen.
Dafür nervte mich die Protagonistin, die ich überwiegend einfach nur schütteln wollte, und die arg konstruierte Story.
Die 25-Jährige Juniper (June) McCarthy leitet seit dem überraschenden Tod ihres Vaters vor drei Jahren zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern die familieneigene Cherry Hill-Pfirschplantage.
Der Klappentext liest es sich ja noch so, als ob sie sich wegen dieser Lebensaufgabe märtyrerhaft von ihrem Freund getrennt hätte. Ich will nicht spoilern, aber mit ein bisschen gesundem Menschenverstand hätte Juniper eigentlich klar gewesen sein müssen, dass mit ihrer Flucht nach Colorado der Fall "Henry" keinesfalls erledigt sein kann. So naiv kann eine 22jährige nicht sein!
Genauso regte mich auf, dass June, obwohl sie selbst einst Henry zum Teufel geschickt hat, innerhalb kürzester Zeit mit Eifersucht und Besitzansprüchen reagiert.
Herny wiederum blieb ziemlich farblos und seine emotionale 180 Grad-Wende nicht wirklich plausibel...
Schade, da hatte ich mir leider mehr erhofft...