Auf nach Cherry Hill!

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Gestaltung: Ich liebe die Gestaltung des ersten "Cherry Hill" Bandes und finde die ganze Reihen-Optik noch schöner als bei "Green Valley". Ein Mix aus rauem Papier und glänzenden Spotlack-Elementen, eine wunderschöne Innenklappe und liebevolle Details an den Kapitelanfängen - hier wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Wir haben auch schon Einblicke in die Gestaltung der Folgebände bekommen, die nicht minder schön werden. Diese Reihe wird ein absoluter Hingucker im Regal.

Darum geht's: Seit dem Tod ihres Vaters kümmert sich die älteste Tochter June aufopferungsvoll um die Obstfarm Cherry Hill der Familie, die leider in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Aufgrund dessen hat sie nicht nur ihr geplantes Traumstudium an den Nagel gehängt, sondern auch ihre große Liebe Henry verlassen. Als Henry nach Jahren plötzlich auf Cherry Hill auftaucht, ist June mehr als verunsichert, denn obwohl sein Anliegen kein Schönes ist, werden Erinnerungen an alte Zeiten und auch Gefühle wieder wach...

Idee/ Umsetzung: Wenn ich an die Bücher von Lilly Lucas denke, habe ich absolute Wohlfühlgeschichten im Kopf. Die Autorin schafft es, Settings in die Welt zu schreiben, die eine familiäre, gemütliche Atmosphäre versprechen, und sich jeder Band ein wenig nach Heimkommen anfühlt. Nach dem Ende der "Green Valley Love" Reihe haben sich viele Fans wieder so einen Ort gewünscht, den Lilly Lucas mit Cherry Hill absolut geschaffen hat.

Wir befinden uns auch hier wieder in Colorado und einem eher ländlichen Setting. Die Obstplantage der Familie McCarthy ist eine absolut herrliche Kulisse für eine vielversprechende Romance Reihe. Durch die wunderbaren Beschreibungen konnte ich die Pfirsiche riechen, die Sonne auf der Haut spüren und von den Marmeladen kosten. Ich empfand die verschiedenen Wohlfühlorte, wie das Baumhaus oder die Veranda, hier noch plastischer als in der vorherigen Reihe, die Stimmung des Landlebens und der langen Sommerabende kam perfekt rüber. Ein besonders nettes Detail: Hin und wieder gibt es Verweise auf Green Valley und den ein oder anderen Bewohner.

Figuren: Obwohl im ersten Band natürlich die gesamte Familie vorgestellt und eingeführt werden muss, liegt der Fokus in jedem Fall auf der ältesten Tochter June, mit der ich mich sehr gut identifizieren konnte. Nicht nur, da ich auch die älteste Schwester von drei Geschwistern bin, habe ich ihr Verantwortungsgefühl für die Familie, ihre Arbeitsmoral und ihren Perfektionismus sehr nachfühlen können. Für meinen Geschmack konnte June etwas zu schnell aus ihren alten Mustern ausbrechen, was erfahrungsgemäß ein langer, harter Weg ist. Dennoch hat sie eine schöne Entwicklung im Buch vollzogen, die nicht zuletzt durch Henry vorangebracht wurde. Ihn fand ich als Love Interest sehr angenehm, wenn auch nicht ganz so speziell und plastisch wie June. Er ist einfach der perfekte Traummann, den sich viele von uns manchmal wünschen. Wer allerdings ebenfalls ganz toll beschrieben wurde, ist die gesamte Familie McCarthy. Ich habe June in Kombination mit ihren Schwestern Lilac und Poppy geliebt, so ein authentisches Schwesterngespann gibt es nicht oft. Auch die Mutter ist eine sehr angenehme Figur, sodass ich mich in die Familie schon ziemlich verliebt habe und allein deshalb die weiteren Bände lesen muss.

Plot: Die Handlung ist recht typisch für Romance und haute mich nicht unbedingt aus den Socken, aber das muss cozy Romance in meinen Augen auch nicht leisten. Trotz der vorhersehbaren Handlung und ein bisschen Drama habe ich die zweite Chance von June und Henry sehr gerne mitverfolgt. Die Emotionen sind definitiv bei mir angekommen, was bei Romance ja nun mal das Wichtigste ist.

Ende: Auch das Ende hat mir gut gefallen und mich wie ein warmes Stück Apfelkuchen von innen gewärmt und glücklich gemacht. Ich hoffe, dass nach Cherry Hill zurückzukehren sich mindestens so gut anfühlen wird, wie Green Valley abermals einen Besuch abzustatten.

Fazit: Mit "A place to love" hat Lilly Lucas einen herrlich atmosphärischen Auftaktband geschrieben, der sich hinter der "Green Valley Love" Reihe ganz und gar nicht verstecken muss. Ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit den McCarthy Schwestern in "A place to grow".