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fuddelknuddel Avatar

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Lilly Lucas ist New Adult Lesenden wohl in vielen Fällen kein unbekannter Name. Auch ich habe Teile ihrer Green Valley Reihe im Regal stehen, allerdings bisher ungelesen, und so nahm ich den Auftakt der neu erschienen Cherry Hill Reihe direkt als Aufhänger, mich einmal mit der so gehypten Autorin auseinanderzusetzen.

Das Buch hat mich fluffig und leicht von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten, ein kurzweiliges Leseerlebnis, so weit so gut. Ich mochte das Setting unfassbar gern, dank des detaillierten Schreibstils konnte man sich die Farm und das Dörfchen perfekt ausmalen und ich musste mich kein bisschen um ein Kopfkino bemühen, es tauchte einfach auf. Ich konnte zusammen mit den Figuren zwischen den Obstbäumen flanieren, in einem Baumhaus übernachten oder bei einer Parade dabei sein, es war einfach herrlich. Das Drumherum um die Liebesgeschichte von Juniper und Henry konnte mich zu 100% begeistern.

Besagte Liebesgeschichte jedoch leider nicht uneingeschränkt. Je für sich empfand ich Henry und June als beeindruckende Personen. Beide sind tief involviert in ihre jeweiligen Familienbetriebe und geben all ihr Herzblut für die Unternehmen, was ich angesichts der Tatsache, dass ich genauso alt bin wie June und ein gänzlich anderes Leben führe, schlicht unvorstellbar finde, dadurch aber nicht weniger inspirierend. June hat Biss und den braucht sie weiß Gott auch.

Doch das Zusammenspiel der beiden Protagonisten konnte mich leider nicht gänzlich überzeugen. Wie fast immer in New Adult Geschichten fehlt es den beiden einfach an vernünftiger Kommunikation und sie horten Geheimnisse. Natürlich tun sie das alles nur zum Besten ihres jeweiligen Gegenübers, die Geheimnisse kommen dann am Ende, Überraschung, aber doch ans Licht verursachen und damit jede Menge Ärger und Zerwürfnisse, welche durch offenes Ansprechen und Klärung im Vorfeld einfach hätten vermieden werden können. Solch offensichtlich konstruiertes und bereits vorhersehbares Drama löst bei mir immer allergische Reaktionen aus, daher konnte ich die Love Story nicht gänzlich genießen.

Alles in allem mochte ich die Reise nach Cherry Hill aber dennoch sehr gern, selbst wenn die mangelhafte Kommunikation zwischen Henry und Juniper mir etwas in die Suppe gespuckt hat. Ich vergebe wohlwollende 4 von 5 Sternen und freue mich sehr auf den zweiten Teil, denn Junes Schwestern habe ich bereits in diesem Band geliebt und ich kann kaum erwarten, dass jede ihre eigene Geschichte bekommt.