Auf vielfache Weise spannend

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katercarlo Avatar

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Spannender als die Erfolge und Heldentaten, sind die Fehler von Buchfiguren. Bei kaum einer Geschichte ist das so deutlich, wie bei dieser. Das ist neben der rasanten Handlung und dem Mix aus afrikanischen Sagen das Beste an „A psalm of storms and silence“.
Auch im abschließenden Teil der Fantasy-Dilogie sind die Protagonisten Karina und Malik zu Feinden bestimmt, obwohl ihre Herzen etwas ganz anderes wollen. Dieses Spannungsverhältnis zieht sich durch das gesamte Buch und macht es interessant. Obwohl es so einfach sein könnte, zerren verschiedenste Gegenspieler, die Magie, die Vergangenheit und die Schranken in ihren Köpfen an den beiden, drängen sie auseinander und zwingen sie immer wieder in neue Abgründe und Fehlentscheidungen.
Keiner von beiden ist ein typischer Held. Sie werden kantig und detailreich dargestellt. Und immer wieder überwiegen ihre egoistischen, schwachen, rachsüchtigen Taten über die guten. Trotzdem sind sie sympathisch und als Leser fiebert man mit ihnen mit. Sie sind komplex – das macht sie glaubhaft.
Auch die Handlung ist komplex. Sie vermischt verschiedene afrikanische Sagen und Überlieferungen miteinander. Dadurch entsteht ein buntes, einzigartiges, teils grausiges, aber auf jeden Fall faszinierendes Gesamtbild. Allerdings verliert man auch leicht den Überblick über die Zusammenhänge, Folgen und Gedankengänge.
In diesem Kontext muss gesagt werden, dass wirklich sehr viel passiert. Fast jedes Kapitel hält eine neue Wendung bereit. So ist die Geschichte rasant, hat eine Sogwirkung und nie langatmige Passagen. Das ist neben den spannenden Figuren, wohl das Beste an „A psalm of storms and silence“.
Das alles macht das Buch zu einer kurzweiligen, absolut fesselnden und empfehlenswerten Fantasygeschichte.