Besser als Band 1

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buchina Avatar

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Dies ist nun der zweite Teil der Dilogie der Fantasy Reihe von Roseanne A. Brown. Es empfiehlt sich sehr die beiden Bände zu lesen, da sie aufeinander aufbauen und man nur so ein gutes Gesamtbild erhält. Ich muss zugeben, nachdem mich Band 1 nicht wirklich überzeugen konnte, ich aber doch gespannt war wie es weitergeht, waren meine Erwartungen an diesen Band nicht sehr groß. Im ersten Band empfand ich besonders die Charakterzeichnung als oberflächlich und der Einstieg in den Roman als langatmig.
Beim Zweiten Band treffen beide Kritikpunkte nicht zu. Der Roman startet dort wo der Erste aufgehört hat. Karina musste aus ihrer Stadt fliehen und Malik findet Zuflucht in Sonande. Die Handlung wechselt wieder zwischen den beiden Perspektiven und es bleibt spannend von Anfang an. Im Band 2 entwickeln sich die Charaktere weiter. Beide machen Fehler und zeigen Schwäche. Besonders der Gewissenskonflikt von Malik ist sehr gut herausgearbeitet. Die Welt versinkt im Chaos und es gibt nur wenige Lichtblicke. Auch die Nebenfiguren bekommen ihren Raum, besonders Karinas Schwester und der sich immer bösartiger entwickelte Farid.
Interessant fand ich, dass dies mein erster Roman ist, wo die Autorin bei einem Nebencharakter ohne Geschlechtszuordnung konsequent eigene Pronomen verwendet hat, für sie oder er hat sie sier genommen. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten und nichts ist festgeschrieben. Am Anfang bin ich beim Lesen daran hängen geblieben, aber mit der Zeit gewöhnt ich mich daran und finde es einfach schön, so mehr Diversität auch in einem Fantasyroman zu haben.
Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen. Ein moderner Roman für Diversität bei Geschlecht und Kultur. Die verschiedenen Traditionen in ihrer Welt sind sehr fantasievoll und zum Teil merkte ich den Einfluss afrikanischer Kulturen, nicht nur was das Essen angeht. Der zweite Teil ist durchgängig spannend mit Protagonisten, die menschlich bleiben und mit denen man mitfühlen kann. Jetzt ist es wirklich schade, dass es nur ein Dilogie ist. Aber vielleicht gibt es weitere Romane, die in dieser Welt spielen, denn Potential gäbe es.