Schade um die Idee, denn die Prämisse war spannend.

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
rosecarie Avatar

Von

Nachdem die Spiele von Solstasia so unschön endeten, befindet sich Karina nun auf der Flucht vor Farid und seinen Leuten. Malik wurde unterdessen im Palast einquartiert und unter Farids Fittiche genommen als sein Schüler, der von ihm lernen soll, wie er seine Magie kontrollieren und gezielter einsetzen kann. Doch mit der Wiedererweckung Hananes wurde ein uralter Fluch ausgelöst, der über kurz oder lang die ganze Welt zu zerstören droht. Nur mit einem Ritual, welches eine Königin zum Opfer verlangt, kann der Fluch gestoppt werden. Können Malik und Karina ihre Differenzen hinter sich lassen und gemeinsam den Fluch und damit die Zerstörung der Welt verhindern?

Die Geschichte knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Da ich den ersten Teil erst vor Kurzem beendet hatte, habe ich mich problemlos zurechtgefunden.

Auch in diesem zweiten Teil ist die Prämisse spannend. Karina ist offiziell noch die Königin, das heißt, sie ist es, die sich zur Rettung der Welt opfern müsste. Es werden aber noch weitere „Zutaten“ benötigt, was das Ganze etwas erschwert. Neben den benötigten Dingen suchen Karina und Malik unabhängig voneinander nach einer anderen Lösung, bei dem niemand am Ende zu Tode kommt. Dadurch, dass die Hauptfiguren getrennt agieren, gibt es nur wenig Berührungspunkte. Das war im ersten Teil auch schon so. Es verhinderte, dass die beiden sich authentisch näherkommen können.

So wirkt die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden sehr konstruiert und erzwungen. Für eine authentische Liebesgeschichte hätte die Handlung anders aufgebaut sein müssen, so hat sie für mich einfach nicht funktioniert.

Karina und Malik mochte ich in diesem Buch noch weniger als in Band eins. Malik ist schwach und Karina unsympathisch. Ich verstehe nicht, wieso ein so schwacher und passiver Charakter ausgesucht wurde, um aus seiner Perspektive eine Geschichte zu erzählen. Er wird nur benutzt und ordnet sich unter. Er tut nichts aus eigenem Antrieb... er war so passiv, sämtliche andere Figuren wären spannender zu verfolgen gewesen. Ich habe mich leider sehr oft während des Lesens gelangweilt. Auch die Entwicklung des gesichtslosen Königs, mit dem sich Malik ein Bewusstsein teilen muss, hat mich unzufrieden gemacht. Er ist sehr schnell völlig harmlos und entwickelt sich ohne ersichtlichen Grund in eine merkwürdige Richtung, die weder zum Charakter noch zur Geschichte passt.

Auch in der Fortsetzung ist es der Autorin nicht gelungen, viele Details ihrer Welt zu etablieren. Das Worldbuilding hätte sehr viel mehr zu bieten gehabt, wenn uns die Autorin daran hätte teilhaben lassen. Es wäre auf Karinas Flucht gut möglich gewesen, mehr zu zeigen. Das hat die Autorin leider versäumt und so blieb die Vorstellung der Welt sehr vage für mich.

Insgesamt wirkte die Geschichte etwas zerfleddert und trieb manchmal irgendwie ziellos vor sich hin. Es gab einige schöne Momente, doch das Gesamtwerk konnte mich dann leider nicht überzeugen. Weder gab es einen schönen Spannungsbogen noch konnte ich viele ansprechende Charakterentwicklungen erkennen und auch die Welt und die Beziehungen waren nicht so ausgearbeitet, wie ich es mit gewünscht hätte. Dass ich mich hin und wieder durch das Buch durchquälen musste, hat natürlich nicht unbedingt dazu beigetragen, dass mir das Buch ausreichend schöne Lesestunden bescheren konnte. Es tut mir sehr leid um die Ideen und die Mühen, die in dieser Geschichte stecken, aber mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.