Spannung wird durch viele Längen ausgebremst

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la tina Avatar

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Der zweite Band der Dilogie sorgt für einige Überraschungen. Während Prinzessin Karina nach dem Putsch auf der Flucht ist, bleibt Malik im Palast bei Farid und der von den Toten erweckten Prinzessin Hanane. Doch die Wiedererweckung fordert schon bald ihren Preis und fürchterliche Plagen überziehen das Land. Alle sehen in Karina die Rettung für das Volk, doch während Farid sie am liebsten opfern möchte, um seine Pläne zu verwirklichen, wählt Karina einen anderen Weg.
Im Gegensatz zum ersten Band ist der zweite Teil etwas erwachsener, die Abenteuer komplexer gestaltet und die Handlungsorte weiter gestreut. Neben einigen echt guten Szenen und Wendungen gibt es leider aber auch immer wieder unnötige Längen durch ausgewalzte Szenen und Dialoge. Es gibt einige interessante neue Charaktere, ebenso ist der rachsüchtige Geist aus dem ersten Band wieder mit dabei, der wie Hyäne für unterhaltsame Szenen sorgt, mir aber irgendwann zu freundlich wurde, um seiner anfänglichen Rolle noch gerecht zu werden. Ebenfalls waren die Hintergründe zu Maliks Herkunft zwar faszinierend, zugleich aber in Verbindung mit Karina einfach zu konstruiert. Zumal mich Maliks blinde Fügsamkeit ziemlich enttäuschte. Und zu guter Letzt hat mich Hananes devot-passives Verhalten über den Großteil des Buches gewaltig gestört, auf welches sie andere allen Ernstes erst hinweisen mussten. Bei solchen Charakteren kein Wunder, wenn ein Größenwahnsinniger die Macht an sich reißen kann.
Kurz: Der Weltenbau hat gute Ideen, der Stil ist stellenweise etwas zäh und die Handlung hier und da leider zu konstruiert.