Zauberhafte Wüstenstadt- mit Luft nach oben

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tinten.sturm Avatar

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Ich habe "A Song of Wraith and Ruin" vor allem deswegen gekauft, weil das Cover und der Buchschnitt einfach wunderschön aussahen, als ich dann auch noch die spannende Leseprobe gelesen habe- war ich sofort hin-und weg und wusste: dieses Buch möchte ich lesen. Ich mag Wüstengeschichten, wie z.B. Wedora (Markus Heitz), was ich total klasse fand. Außerdem wurde uns ein Karneval (Solstatsia) versprochen, der so aufregend wie fünfzig Karnevale sein sollte- gemeinsam mit dem Kampf der Champions! Das klang für mich wie eine magische Reise ähnlich Carval , das auf Tribute von Panem trifft (wegen dem Kampf der Champions) und meine Erwartungshaltungen waren dementsprechend hoch!

Vielleicht etwas zu hoch- denn zumindest was den Karneval und den Kampf der Champions angeht, wurde ich ein wenig enttäuscht. Vorab: Die Idee war genial: alle zehn Jahre halten die Bewohner von Ziran das Solstatsia Fest ab, bei dem sieben Champions in Vertretung ihrer Götter antreten - der Champion der gewinnt, dessen Gott regiert das anbrechende Zeitalter. Jedem Gott gehört einer der sieben Tage der Woche, und je nachdem an welchem Tag man geboren wurde, zu diesem Gott ist man zugehörig- ziemlich cool eigentlich! Solstastia, also die Spiele, werden von einem so magischen Karneval belgleitet, der eine Woche andauert und alle anderen Ereignisse übersteigert, weshalb viele Menschen von nah und fern anreisen. Leider erleben wir vom Karneval kaum etwas mit - denn wir erleben zwar einzelne Szenen, wie Begegnungen an einem Maskenstand oder die lange Schlange vor der Stadt- aber vom "richtigen" Karneval kriegen wir kaum etwas mit, weshalb es schwer ist von der "Magie" Solstastias gefangen zu werden. Auch die Aufgaben der Champions sind...ein wenig enttäuschend. Die Champions müssen sich drei Aufgaben stellen- und ohne zu viel zu verraten, aber von der ersten Aufgabe bekommen wir als Leser eigentlich kaum etwas mit. Mir hat hier also etwas das Worldbuilding gefehlt- Ziran und Solstatia blieben mir bis zum Ende etwas "fremd".

Dabei hat die Welt richtig Potential: Sowohl die Götter, als auch die Geschichte der Pharaoen zeigen ein spannendes Setting auf, aus dem man viel machen kann. Legendäre Figuren, wie der Obosom Ifrir oder die Räuberkriegerin Hyäne sind total cool. Ich hoffe auf Band 2, sodass uns die Welt noch etwas näher gebracht wird.

Zudem hat es etwas länger gedauert, bis ich die Magie in dieser Welt verstanden habe- und bis zum Ende sind mir ein paar Dinge unklar: Zum Beispiel, wer für die "Visionen" in dem Labyrinth verantwortlich war?

Die Charaktere haben mir gut gefallen- ich habe etwas länger gebraucht um mit Karina warm zu werden, aber als ich ein paar Kapitel von ihr gelesen habe, mochte ich sie sogar lieber als Malik, der zu Beginn Sympathieträger war. Allerdings fand ich die "Anziehung" zwischen den beiden etwas an den Haaren herbeigezogen- ich hätte es fast besser gefunden, wenn sie Komplizen oder Freunde geworden wären und jeweils eine andere Lovestory verfolgt hätten- aber die Geschichte läuft scheinbar darauf hinaus, dass wir in Band 2 mit einer Love Story rechnen können.

Obwohl es für mich nicht das erhoffte Lesehighlight des Jahres war, handelte es sich bei Song of Wraith of Ruin um ein tolles Fantasybuch mit einem sehr guten Setting und richtig guten Twists- gerade das Ende hat unglaublich neugierig auf mehr gemacht und ich setze große Hoffnungen in Band 2. Ich vergebe somit 3,5 von 5 Sternen für den Anfang.