Die schöne Spionin des Königs

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la tina Avatar

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Erzählungen, die auf alten Legenden basieren, faszinieren mich. In diesem Fall ist der Roman angelehnt an die Spionin Xi Shi, die (wie ich erfahren habe) zu den vier großen Schönheiten der chinesischen Geschichte gezählt wird. Die Legende um Xi Shi habe ich erst nach dem Roman gelesen und finde, der Roman passt ganz gut hierzu (wobei ich die Legende nur in Kurzform kenne).
In Ann Liangs Roman ist die junge Frau Xishi so schön, dass die Eltern sie nur verhüllt hinaus lassen, um sie vor der Gewalt der Männer zu schützen. Vor allem durch die Nachkriegszeit sind noch viele feindliche Soldaten in der Gegend, was eine gewisse Gefahr mit sich bringt. Um den Sieger des Krieges, den jungen König Fuchai des Nachbarlandes Wu, zu hintergehen hat der Berater des Königs der Yue, Fanli, die Idee, eine schöne Spionin nach Wu zu schicken, welche dem dortigen König den Kopf verdrehen und ihre Heimat mit den notwendigen Informationen für eine Angriff versorgen soll. Xishi willigt ein und wird nach einem Crashkurs in Sachen höfischen Benehmens mit ihrer Freundin zum feindlichen König gesandt.
In vielen Teilen deckt sich der Roman mit dem Original, so Kleinigkeiten wie die Dauer der Ausbildung unterscheiden sich jedoch schon. Ab der Ankunft im Palast der Wu halte ich die Errzählung primär für die Fantasie der Autorin. Während dieser Zeit kann Xishi ihre Stärken geschickt ausspielen, was mir gut gefiel. Hierzu kann ich auch sagen, dass der Stil der Autorin angenehm poetisch ist und auch auf seine Art zur damaligen Zeit passt. Ebenso ist das Ende sehr bewegend, das Schicksal, welches Ann Liang Xishi zugedacht hat hat mich emotional berührt. Ebenso die zarte Liebesgeschichte zwischen Xishi und Fanli, dem Berater des Königs, welche eigentlich nicht sein darf. Ein wunderschönes Buch in einer ebenso schönen Aufmachung.