Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen. Die Fantasy-Elemente konnten mich persönlich nicht ganz überzeugen, dafür waren die realistischen Themen, die auch im echten Leben eine Rolle spielen, umso eindrucksvoller.
Die Geschichte dreht sich um Effy, eine Architekturstudentin, die die Chance bekommt, das Anwesen ihres Lieblingsautors zu restaurieren. Dort trifft sie auf Preston, einen Literaturstudenten, der Beweise sucht, dass der Autor ein Betrüger war. Effy stößt bald auf gefährliche Geheimnisse, die ihre Sicht auf die Welt grundlegend verändern.
Was mir besonders gefallen hat, war der dunkle, gothic-artige Stil und das Setting, das perfekt zu einem verregneten Herbsttag passt. Die Autorin schafft es, Themen wie Macht, Misogynie und Selbstfindung eindrucksvoll in die Handlung zu verweben. Die Kritik an der Ungleichbehandlung von Frauen und Männern ist sehr wichtig und spiegelt auch aktuelle gesellschaftliche Probleme wider.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich in die Geschichte eintauchen konnte, aber als es soweit war, war ich von den Figuren und der düsteren Atmosphäre gefesselt. Der lyrische Schreibstil ist wunderschön, auch wenn die Handlung teilweise vorhersehbar war.
Was mich allerdings weniger gepackt hat, war die Chemie zwischen den Hauptfiguren Effy und Preston. Die Verbindung zwischen den beiden wurde erst am Ende wirklich spürbar, und ich hätte mir mehr Spannung und Wortgefechte zwischen ihnen gewünscht. Trotzdem mochte ich die Art, wie Preston Effy behandelt hat – respektvoll und unterstützend.
Ein weiterer Pluspunkt ist, wie die Autorin mit dem Thema Angststörungen umgeht. Mehrere Menschen in meiner Familie leiden unter Angstzuständen, und es war gut zu sehen, dass dieses Thema auf realistische Weise dargestellt wurde.
Insgesamt ist "A Study in Drowning" ein empfehlenswertes Buch, besonders wegen seiner starken Botschaften, auch wenn die Fantasy-Elemente für mich etwas weniger relevant waren.