Eine düstere, melancholische Geschichte über Literatur, Legenden über den Elfenkönig und das Ertrinken. Sehr poetisch!

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april1985 Avatar

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Ob du die See überlebst oder nicht, ob du verloren gehst oder die Wellen dich zurück an den Strand spülen – jede Geschichte wird in der Sprache des Wassers erzählt, mit Zungen aus Salz und Gischt. Und das Meer, das Meer, es raunt das Geheimnis davon, wie alle Dinge vergehen.

(Zitat aus ‚A Study in Drowning‘, E-Book Pos. 4943)

‚A Study in Drowning‘ ist eines jener Bücher, die mich nicht mehr loslassen. Eingehüllt in einem Zauber aus Poesie und Dramatik, das Salz des tosenden Meeres auf der Zunge schmeckend, bin ich eingetaucht in eine düstere Welt voller Geheimnisse und Feenfolklore. Ich habe jede Zeile geliebt.

‚A Study in Drowning‘ erzählt die Geschichte von Architekturstudentin Effy. Effy, deren Herz für die Literatur, insbesondere für ihren verstorbenen Lieblingsautor Emrys Myddrin und dessen Sagen über den Elfenkönig schlägt. Als Effy die Chance bekommt, das ehemalige Anwesen Myddrins zu renovieren, ergreift sie diese. Was sie nicht weiß, ist, dass auch Literaturstudent Preston in Hiraeth Manor anwesend ist, um den Nachlass des Autors zu sichten. In dem Anwesen, dass vom Meer verschluckt zu werden droht, kommen die beiden einem dunklen Geheimnis auf die Spur.

Abgesehen davon, dass mich die Handlung total in den Bann gezogen hat, habe ich mich sofort in Ava Reids einnehmenden, poetischen Schreibstil verliebt. Für mich ist ‚A Study in Drowning‘ mit seinen wunderschönen Zitaten, der düsteren, melancholischen Atmosphäre, und den Legenden über den Elfenkönig Angharad reine Poesie. Effy, die seit ihrer Kindheit von Alpträumen und Visionen des Elfenkönigs geplagt wird, ist besessen von Myddrins Werk über ein sterbliches Mädchen, dass zur Braut des Elfenkönigs wird und diesen schließlich zerstört. Ihre Ausgabe von Angharad ist geliebt und zerlesen. In einer Welt, in der es Frauen untersagt wird, Literatur zu studieren, bleibt Effy nur die Möglichkeit über ihr Architekturstudium ihrem Lieblingsautor nahe zu sein.

Gemeinsam mit Preston, der zunächst eher unfreundlich und anweisend erscheint, beginnt Effy nach und nach die Geheimnisse von Hiraeth Manor und Emrys Myddrin zu enthüllen.

Ich mochte Effy Wahnsinn gerne, vorallem ihre Entwicklung. Und auch Preston hat sich langsam einen Weg in mein Herz gebahnt. Die Liebesgeschichte zwischen Effy und Preston, fand ich nebenbei sehr schön.

Ava Reid schreibt über Sexismus, Traumata, Angststörungen und Panikattacken, über Rassismus und über Missbrauch. Sie schreibt vom Ertrinken. Verpackt mit einem Hauch Magie, verfolgt von dunklen Mächten, immer das sturmgepeitschte Meer vor Augen, hat mich die Geschichte sehr zum Nachdenken gebracht. Für mich war das Buch ein großes Highlight!

Fazit
Eine düstere, melancholische Geschichte über Literatur, Legenden über den Elfenkönig und das Ertrinken. Sehr poetisch! Große Liebe!