Ein Dorf in Cornwall

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coni90 Avatar

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Inhalt: Sophie Wilde ist eine der erfolgreichsten Restaurantkritikerinnen Londons. Doch als sie in eine private Krise gerät, macht sie einen entscheidenden Fehler: bei der lang erwarteten Eröffnung des Restaurants von Model Annabelle Scott. Sophies vernichtende Kritik am Restaurant – und an Annabelle – lösen einen unerwarteten Shitstorm aus. Ihr Chef verordnet Sophie eine Auszeit und nagelt sie außerdem auf ihre öffentliche Behauptung fest, sie könne überall auf der Welt ein Sterne-Restaurant eröffnen: Er schickt sie nach Port Haven an der Küste von Cornwall. Kurzerhand zieht Sophie mit ihrer Mutter und ihrer Teenager-Tochter in den kleinen Hafenort und übernimmt das heruntergekommene «Smugglers’ Inn», mitsamt seiner schrulligen Angestellten, die ihrem Vorhaben, Spitzenküche etablieren zu wollen, allesamt ablehnend gegenüberstehen. Der einzige Lichtblick ist Koch Lennox, der so gut aussieht, wie er kocht. Doch kann Sophie unter diesen Umständen eine Gourmet-Adresse schaffen? Oder ist es ihr eigenes Leben, das ein ganz neues Rezept braucht?

A Taste of Cornwall ist ein Roman, der mich nicht so vereinnahmt hat, wie erhofft. Da es mir beim Lesen aber etwas an Tiefe fehlte, bin ich nach kurzer Zeit auf das Hörbuch gewechselt. Das hat mich sehr viel mehr angesprochen und eignet sich hervorragend zum Nebenher-Hören. Die Geschichte spielt im wunderschönen Cornwall, was für eine atmosphärische Kulisse sorgte und definitiv zu den Stärken des Buches gehört.

Als besonders gelungen empfand ich die vielen liebevoll gezeichneten Nebenfiguren, die mit Humor und Eigenheiten überzeugten und sich klar voneinander abhebten. Leider wirkte der Roman insgesamt doch eher seicht und konnte mich nicht wirklich fesseln.

Die Hauptfigur Sophie selbst blieb für mich leider eher unsympathisch, auch wenn sie im Verlauf der Handlung eine Wandlung durchmachte. So richtig zünden wollte ihre Entwicklung bei mir nicht. Im Vergleich zu anderen Büchern von Katharina Herzog konnte mich dieser Roman deshalb nicht ganz so mitreißen; beim Lesen fehlte mir etwas von dem Wohlfühl-Charme, den ich sonst an ihren Geschichten so schätze.

Sehr berührend fand ich jedoch das Nachwort der Autorin, das dem Buch einen persönlichen Abschluss gab. Trotz meiner Kritik könnte ich mir vorstellen, auch den zweiten Band zu lesen bzw. zu hören — allein schon wegen der tollen Nebenfiguren und der stimmungsvollen Cornwall-Atmosphäre.