Hörgenuss für den Gaumen

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reishimura Avatar

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Von der Autorin Katharina Herzog habe ich schon sehr viel positives gehört, also natürlich nicht von ihr als Person, aber von ihren Büchern. Daher habe ich mich sehr auf das Hörbuch gefreut.
Gelesen wird das Hörbuch von Elena Wilms, gleich wie die Autorin, ist auch sie für mich eine Unbekannte. Jedenfalls wäre mir nicht bewusst, dass ich bereits ein Hörbuch gehört habe, dass von ihr gelesen wurde. Allerdings hoffe ich sehr, dass ich bald wieder eines in die Hand bekommen werde. Denn ihre Stimme hat mir außerordentlich gut gefallen. Ihre Stimmfarbe und ihre Art die Dinge zu betonen haben mir zugesagt und es hat wirklich Spaß gemacht ihr zu zuhören.
Besonders angesprochen hat mich bei diesem Buch einerseits das Setting, ich mag Cornwall als Handlungsort für Bücher sehr gerne. Andererseits war es aber auch das kulinarische Grundthema. Bei ersterem bin ich voll auf meine Kosten gekommen, da die Beschreibungen von Katharina Herzog detailliert und ansprechend waren. Zweiteres kam mir ein wenig zu kurz. Zwar ist Essen und Kochen immer wieder mal Thema, ich dachte aber, dass es einen größeren Stellenwert in dem Buch haben würde.
Der Hauptfokus der Geschichte liegt auf der Liebesgeschichte, nicht verwunderlich, handelt es sich ja um einen Liebesroman. In sehr vielen Fällen bestechen Bücher dieses Genres nicht gerade mit Tiefgang und auch dieses Exemplar ist keine Ausnahme. Positiv aufgefallen ist mir hierbei aber die Charakterentwicklung. Sophie empfand ich zu Beginn des Buches als äußerst unsympathisch. Dies hat sich aber still und leise während des Fortschreitens der Handlung geändert. Schade fand ich hingegen, dass gerade die Beziehung zu ihrer Tochter nicht mehr thematisiert wurde. Hier wäre noch einiges an Potential und vor allem auch Tiefe drinnen gewesen.
Wobei dies nicht die einzige Stelle war, an der es sich die Autorin bzw. es die Autorin den Charakteren leicht macht. Natürlich gibt es die obligatorischen Schwierigkeiten und das unausweichliche Missverständnis der Liebenden, aber im Großen und Ganzen lassen sich alle Probleme recht schnell und einfach lösen. Für meinen Geschmack ein wenig zu einfach, aber Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.
Das kleine Küstendörfchen Port Haven hat mir als Handlungsort sehr gut gefallen und auch das urige Smugglers‘ Inn mit seinen teilweise sehr skurrilen Angestellten und Gästen hat es mir angetan. Daher freut es mich ganz besonders, dass es 2026 eine Chance gibt wieder dorthin zu reisen. Denn dann erscheint der zweite Teil der „Taste of Cornwall“ Reihe.
Obwohl das Buch kleinere Schwächen und Mängel aufweist und die Handlung stellenweise ein wenig dünn ist, kann ich trotzdem eine Empfehlung aussprechen. Vor allem für all jene, die so wie ich, neben dem Hörbuch hören gerne ihre Hände beschäftigen. Die Geschichte war eine wunderbare Ergänzung zum Aufräumen, Putzen und Handarbeiten und hat mir die teilweise ungeliebten und lästigen Aufgaben versüßt.