Rachedurst und Raubzug

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la calavera catrina Avatar

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„Warum die Welt retten, wenn man auch einfach Tee trinken kann.“

«A Tempest of Tea – Ein Hauch von Tee und Blut» ist der Auftakt einer düsteren Fantasy-Dilogie, und es geht um Rachedurst und einem Raubzug in einer korrupten Großstadt voller Menschen und Vampire. Erzählt wird die Geschichte aus drei Blickwinkeln der Diebe. Eine davon ist Arthie Casimir, der droht, ihr luxuriöses Teehaus „Spindrift“ zu verlieren. Sie stellt eine Crew zusammen, um mit dem Diebesgut ihr Teehaus zu retten.
Der erste Akt beginnt mysteriös und behandelt die Zusammenführung der Crew-Familie, sowie die Planung und Vorbereitung des Raubzugs, was die meisten Seiten des Buches in Anspruch nimmt. Hier kommt selten Spannung auf, vieles ist überflüssig und langatmig. Zumal die Zeit nicht genutzt wird, der Handlung mehr Struktur zu geben. Was die Protagonisten bewegt, bleibt undurchsichtig und geheimnisvoll. Besonders Archie verrät „niemals ein Geheimnis“, wie über die besondere Waffe „Calibore“ (ein cooles Detail). Auch die Motive der Diebe sind nicht ganz nachvollziehbar und so muss man sich einiges zusammenreimen. Ich wurde nicht so ganz warm mit der Handlung und den oberflächlichen Figuren, wobei mir einige Ideen gefallen haben. Auch die Romanzen wirkten unnatürlich konstruiert, was auch für manche Dialoge gilt. Das hinterließ alles einen faden Beigeschmack. Der zweite und dritte Akt sind deutlich temporeicher und halten noch überraschende Wendungen und einen abrupten Ende bereit. Hafsah Faizal überzeugt mit dem Schreibstil, einer düsteren Atmosphäre und einem vielversprechendem Worldbuilding, von dem ich mir noch mehr Details gewünscht hätte. Insgesamt wurde leider viel Potenzial für einen mitreißenden Auftakt, der Lust auf die Fortsetzung machen soll, verschenkt und es bleibt abzuwarten, ob sich der weitere Teil lohnt.